Wirtschaftliche Mo-99-Versorgung im Visier

Mit einer gemeinsamen Erklärung haben elf Länder ihren politischen Willen bekundet, die Versorgung des in der Medizin am häufigsten verwendeten Isotops Molybdän-99 (Mo-99) nachhaltig zu verbessern.

30. Dez. 2014

Das zu Diagnosezwecken benötigte Mo-99 wird hauptsächlich in einer Handvoll Forschungsreaktoren hergestellt, die altersbedingt immer wieder für Unterhaltsarbeiten abgestellt oder in naher Zukunft endgültig stillgelegt werden müssen. Um dem absehbaren Versorgungsengpass mit Mo-99 vorzubeugen, muss eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Dies fordern die elf Länder, welche die Erklärung unterzeichnet haben. Es sind dies Australien, Deutschland, Grossbritannien, Japan, Kanada, die Niederlande, Polen, Spanien, Südkorea, Russland und die USA.

Die beteiligten Länder verpflichten sich, das in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um die im eigenen Land produzierenden Anlagen auf ein kostendeckendes System umzustellen. Zudem sollen Produzenten und Verarbeiter von Mo-99 ermuntert werden, Reservekapazitäten aufzubauen. Auch Ländern, welche die gemeinsame Erklärung nicht unterzeichnet haben, wird die Umsetzung der erwähnten Massnahmen empfohlen.

Kommerzielle Anbieter nötig

Um die Mo-99-Versorgung längerfristig auf sichere Beine zu stellen, seien neue kommerzielle Anbieter nötig. Jedoch werde das derzeit produzierte Mo-99 nicht kostendeckend angeboten, da das Isotop in Forschungsreaktoren hergestellt werde, die ursprünglich für andere Zwecke gebaut und vollumfänglich vom Staat finanziert wurden. Dieser Umstand halte kommerzielle Anbieter davon ab, in die Mo-99-Produktion einzusteigen.

Quelle

M.B. nach NEA, Medienmitteilung, 17. Dezember 2014

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft