Westinghouse arbeitet mit EDF bei unfalltolerantem Brennstoff zusammen
Die amerikanische Westinghouse Electric Company kündigte eine Partnerschaft mit Electricité de France (EDF) an, um die Funktionalität des unfalltoleranten EnCore-Brennstoffs von Westinghouse zu untersuchen. Dieser Brennstoff wird in einem EDF-Reaktor getestet, um ihn möglicherweise nach 2030 bei allen Kernkraftwerken von EDF einzusetzen.
Am 26. Juli 2022 kündigte Westinghouse eine Partnerschaft mit EDF im Bereich unfalltoleranter Brennstoffe (Accident Tolerant Fuel, ATF) an. Westinghouse werde in seiner schwedischen Brennstofffabrik in Västerås Brennelemente mit Testbrennstäben (Lead Test Rods – LTR) herstellen, die aus unfalltolerantem EnCore-Brennstoff bestünden. EDF werde die Testbrennstäbe bis Ende 2023 erhalten und dann in einem ihrer 1300-MW-Reaktoren einsetzen. «Dies wird das grösste Forschungs- und Entwicklungsprogramm für verbesserten Brennstoff sein, das Westinghouse bisher in Europa durchgeführt hat», so Westinghouse.
«Die Zusammenarbeit umfasst die Lizenzierung, Qualifizierung, Herstellung, Lieferung und den Betrieb der Testbrennstäbe in einem 1300-MW-Reaktor der EDF. Westinghouse wird auch eine Nachbestrahlungsuntersuchung durchführen, um die verbesserte Unfalltoleranz in den EDF-Reaktoren unter Betriebsbedingungen zu überprüfen», gab das amerikanische Unternehmen bekannt. Diese Arbeiten dienten einem möglichen Einsatz des EnCore-Brennstoffs in allen Kernreaktoren der EDF nach 2030. In den Jahren 2019 und 2020 wurden EnCore-Testbrennstäbe bereits in den Kernkraftwerkseinheiten Byron-2 in Illinois und Doel-4 in Belgien eingesetzt. Für 2023 ist auch ein Einsatz in der Kernkraftwerkseinheit Vogtle-2 in Georgia geplant.
Die Testbrennstäbe bestehen aus mit kleinen Mengen mit Chrom(III)-Oxid (Cr2O3) und Aluminium(III)-Oxid (Al2O3) dotierten Urandioxidpellets (Adopt-Pellets), die von einem Hüllrohr aus chrombeschichteter Zirkoniumlegierung umgeben sind. Dieser EnCore-Brennstoff hat laut Westinghouse einen höheren Abbrand, verbessert die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffkreislaufs, ermöglicht längere Betriebszyklen und erhöht die Unfalltoleranz.
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