Weltbank und IAEO schliessen Partnerschaft

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und die Weltbank haben eine neue Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Finanzierung der Kernenergie für Entwicklungsländer bekannt gegeben.

2. Juli 2025
IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi und Weltbank-Präsident Ajay Banga
IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi und Weltbank-Präsident Ajay Banga haben eine Absichtserklärung zur Unterstützung der Kernenergie in Entwicklungsländern unterzeichnet.
Quelle: Rafael Mariano Grossi via X

Das Partnerschaftsabkommen, unterzeichnet von Weltbank-Präsident Ajay Banga und IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi, formalisiert mehrere Kooperationen zwischen den beiden Institutionen im vergangenen Jahr und markiert den ersten konkreten Schritt der Weltbankgruppe seit Jahrzehnten, sich wieder mit Kernenergie zu befassen.

Die Vereinbarung spiegelt laut IAEO auch einen neuen, umfassenderen Ansatz der Weltbank im Bereich Elektrifizierung wider – einen Ansatz, der Zugänglichkeit, Bezahlbarkeit und Zuverlässigkeit priorisiert und gleichzeitig die Emissionen verantwortungsvoll steuert. Da sich die Stromnachfrage in Entwicklungsländern bis 2035 voraussichtlich mehr als verdoppeln wird, soll dieser Ansatz den Ländern helfen, ihren jeweiligen Energiebedarf im Einklang mit nationalen Entwicklungszielen und festgelegten Klimaschutzbeiträgen zu decken.

Im Rahmen der unterzeichneten Absichtserklärung wird die IAEO in drei zentralen Bereichen mit der Weltbank zusammenarbeiten:

  1. Wissensaufbau im Nuklearbereich: Erweiterung des Verständnisses der Weltbankgruppe für nukleare Sicherheit, Sicherung, Überwachung, Energieplanung, neue Technologien, Brennstoffzyklen, Reaktorlaufzeiten und Abfallmanagement.
  2. Lebensdauerverlängerung bestehender Kernkraftwerke: Unterstützung von Entwicklungsländern bei der sicheren Laufzeitverlängerung bestehender Reaktoren – einer der kostengünstigsten Wege zur Bereitstellung CO₂-armer Energie –, da viele Reaktoren weltweit sich dem Ende ihrer ursprünglichen 40-jährigen Betriebsdauer nähern.
  3. Förderung von SMRs: Beschleunigung der Entwicklung kleiner, modularer Reaktoren (SMRs), die eine flexible Nutzung, geringere Anfangsinvestitionen und ein grosses Potenzial für breite Anwendung in Entwicklungsländern bieten.

In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte Grossi, das Abkommen sei «ein dringend benötigter und rechtzeitiger Wendepunkt für die Kernenergie». Er sagte, die Partnerschaft werde es der Kernenergie ermöglichen, die Entwicklung zu unterstützen, die Armut zu verringern und zur Deckung des weltweit steigenden Strombedarfs beizutragen.

Banga meinte, eine zuverlässige Grundlaststromversorgung durch Kernenergie sei für arbeitsplatzschaffende Sektoren wie Infrastruktur, Agrarindustrie, Gesundheitswesen, Tourismus und verarbeitendes Gewerbe unerlässlich: «Arbeitsplätze brauchen Strom. Das gilt auch für Fabriken, Krankenhäuser, Schulen und Wasserversorgungssysteme. Und da die Nachfrage sowohl durch künstliche Intelligenz als auch durch die Entwicklung steigt, müssen wir den Ländern helfen, zuverlässige und erschwingliche Energie zu liefern.» Auf X schrieb Banga, die Unterzeichnung der Absichtserklärung sei seit Jahrzehnten der erste konkrete Schritt der Bank zum Wiedereinstieg in die Kernenergie.

Quelle

M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 26. Juni 2025 und Rafael Mariano Grossi, Post auf X, 26. Juni 2025

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