Weitere Stärkung der Kernenergie in Frankreich durch Conseil de Politique Nucléaire
Der französische Conseil de Politique Nucléaire hat die Vorgaben von Präsident Emmanuel Macron für die Wiederbelebung und den Ausbau der Kernenergie weiter konkretisiert. Neben Laufzeitverlängerungen bei bestehenden Werken und dem Bau von sechs neuen wird auch die Entwicklung von kleinen, modularen und anderen fortschrittlichen Reaktoren vorangetrieben.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am 3. Februar 2023 den Rat für Nuklearpolitik (Conseil de Politique Nucléaire, CPN) zusammengerufen. Der CPN wurde eingesetzt, um die Kernenergie in Frankreich wieder zu stärken und auszubauen. Die Vorgaben dafür hatte Macron fast genau ein Jahr zuvor in einer Rede in der Stadt Belfort gesetzt. Neben Laufzeitverlängerungen und dem Bau von sechs Reaktoren des Typs EPR2 bis 2035 brachte er dabei auch die Entwicklung von Small Modular Reactors und weiteren innovativen Reaktortypen ins Spiel.
Neue Kernkraftwerke sollen wenn möglich an bereits bestehenden Standorten gebaut werden. Ein Pilotprojekt für einen SMR soll 2030 starten. Der CPN will die Arbeiten dafür beschleunigen und die Fristen für Bewilligungsverfahren bei Neubauprojekten verkürzen. Ausserdem adressiert der Rat die Ausbildung notwendiger Fachkräfte und neue Forschungsprojekte sowie die Frage des Brennstoffkreislaufs mit dem Ziel einer stärkeren Autonomie in diesem Bereich.
Versorgungssicherheit schon im nächsten Winter stärken
Um die Sicherheit der französischen Stromversorgung zu gewährleisten, hat der CPN nach einem historisch niedrigen Produktionsniveau der Nuklearflotte in den letzten zwei Jahren alle Akteure zusammengebracht, um sich auf den Winter 2023 vorzubereiten. Bestenfalls sollen geplante Reaktorausfälle vorweggenommen werden. So sollen unter anderem geplante Reaktorabschaltungen so weit wie möglich antizipiert werden.
Der Rat hat eine Bestandsaufnahme der gesamten französischen Nuklearfrage, sowohl kurz- als auch langfristig, in Auftrag gegeben. Die vom CPN getroffenen Entscheidungen ermöglichen die Vorbereitung der nächsten mehrjährigen Energieplanung, die im Juni 2023 vor der Debatte über das Gesetz zur Energie- und Klimaprogrammierung dem Parlament vorgelegt werden soll.
Quelle
M.R. nach Élysée, Mitteilung, 3. Februar 2023