Vier Fünftel der Schweden für Weiterbetrieb
Eine neue Meinungsumfrage bei der schwedischen Bevölkerung bestätigt die Unterstützung der Kernenergie zur Stromerzeugung durch eine starke Mehrheit. Nicht weniger als 82% der Befragten befürworten den Weiterbetrieb der bestehenden elf Kernkraftwerksblöcke, so lange diese sicher sind, oder wünschen sogar, sie nach dem Ablauf ihrer Lebensdauer durch neue Kernkraftwerke zu ersetzen.
Nur eine Minderheit trägt die Ausstiegspolitik der Regierung. Die Feldarbeiten für die Umfrage führte das schwedische Temo-Institut vom 6. bis 18. Oktober 2004 im Auftrag des Kernenergieausbildungs- und Sicherheitszentrums KSU durch. Befragt wurden 1030 Personen. Eine ähnliche Umfrage im Mai 2004 hatte ein analoges Meinungsbild ergeben.
Die Detailergebnisse zeigen, dass 35% der Schwedinnen und Schweden die bestehenden Kernkraftwerke so lange in Betrieb halten möchten, als sie die Sicherheitsauflagen der Behörden erfüllen. 31% sagten, sie würden auch den Ersatz der bestehenden Einheiten durch neue Kernkraftwerke unterstützen, sollte ihre endgültige Abschaltung aus Sicherheitsgründen nötig sein. 16% würden sogar den Bau zusätzlicher Kernkraftwerke befürworten. Nur 15% sind mit einem vorzeitigen Ausstieg einverstanden. 3% gaben keine Antwort.
In der Umfrage wurde auch die Meinung zu Umweltfragen im Zusammenhang mit der Energieversorgung erhoben. 76% gaben an, dass sie die Verhütung von Treibhausgasemissionen für das wichtigste Umweltschutzziel hielten, und 14%, dass sie die noch unberührten Flusslandschaften vor dem Bau von Wasserkraftwerken schützen möchten. Nur 7% glauben, dass der Ausstieg aus der Kernenergie die wichtigste Umweltmassnahme wäre. 60% lehnen den Regierungsbeschluss, Barsebäck-2 vorzeitig abzuschalten, ausdrücklich ab. Nur 29% stimmen ihm zu.
Quelle
P.B. nach NucNet, 2. November 2004