Usbekistan: Energiestrategie mit Kernenergie

Usbekistan, das den Bau seines ersten kommerziellen Kernkraftwerks plant, erarbeitet mit Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) eine kohlenstoffarme Energiestrategie.

10. Juni 2020

Die Regierung Usbekistans erklärte, sie habe sich verpflichtet, die Energieeffizienz zu verbessern und den Anteil erneuerbarer Energien in der Energiebilanz des Landes zu erhöhen. Diese jüngste Entwicklung sei auch Teil der wachsenden Rolle Usbekistans auf den regionalen und internationalen Energiemärkten.

Die Regierung beauftragte ein Beratungsunternehmen, das Energiesystem anhand der Erfahrungen Deutschlands, Japans und Spaniens zu modellieren, um aus deren Erfahrungen im Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu lernen.

Usbekistan plant den Bau von zwei Kernkraftwerkseinheiten mit einer Leistung von je 1200 MW. Die kommerzielle Inbetriebnahme sei bis 2030 vorgesehen. Die Pläne spiegeln die hohe Priorität wider, welche die Regierung «einem radikalen Reformprogramm zur Deckung des steigenden Energiebedarfs einer wachsenden Bevölkerung und einer sich schnell entwickelnden Wirtschaft» beimisst, sagte das Energieministerium in einer Erklärung gegenüber der internationalen Kernenergienachrichtenagentur NucNet.

Usbekistans staatliche Kernanergieagentur Usatom sagte, die Vorbereitungen für den Bau des ersten kommerziellen Kernkraftwerks in Zentralasien seien in vollem Gang, und der Zeitplan sei durch die globale Coronavirus-Pandemie nicht beeinträchtigt worden.

Die Usatom berichtete in den lokalen Medien, dass die technischen und geologischen Arbeiten an «einem prioritären Standort» in einem Gebiet in der Nähe des Tuzkansees in der Provinz Jizzaz, westlich der Hauptstadt Taschkent im Osten des Landes, fortgesetzt würden. Auch die Vertragsverhandlungen mit dem russischen Staatskonzern Rosatom zur Einigung über die Bedingungen des Vertrags zum Bau eines Kernkraftwerks gingen weiter.

Usbekistan hatte im September 2018 ein zwischenstaatliches Abkommen mit Russland für die Entwicklung seines ersten Kernkraftwerks unterzeichnet. Das geplante Kernkraftwerk, das die Rosatom bauen soll, wird zwei WWER-Blöcke mit einer Gesamtkapazität von 2400 MW umfassen.

Quelle

M.A. nach NucNet, 28. Mai 2020

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