USA: Zusammenarbeit zwischen Oklo und Argonne National Laboratory beim Brennstoffrecycling

Die amerikanische Oklo Inc. hat mit dem Forschungsinstitut Argonne National Laboratory eine Vereinbarung unterzeichnet, um eine fortschrittliche Brennstoffrecyclingtechnologie basierend auf Elektroraffination zu kommerzialisieren. Oklo benötigt für seinen Mikroreaktor einen innovativen Uranbrennstoff.

15. Feb. 2022
Aurora Powerhouse von Oklo
Der Mikroreaktor Aurora Powerhouse (computergenerierte Abbildung) von Oklo soll mit High-Assay Low-Enriched Uranium (Haleu) betrieben werden, das auch aus dem Recycling ausgedienter Brennelemente stammt.
Quelle: Oklo / Gensler

Im gemeinsamen Projekt des amerikanischen Reaktorentwicklers Oklo mit Argonne geht es um Arbeiten an der Elektroraffinationstechnologie zur Wiederaufarbeitung von Brennstoff für den Einsatz in fortgeschrittenen Kernspaltungsanlagen. Um die Technologie des Brennstoffrecyclings und Verfahren zum Herstellen neuer Brennstoffe zu kommerzialisieren, enthält Oklo finanzielle Unterstützung aus dem Technology Commercialization Fund (TCF) des amerikanischen Department of Energy (DOE). Mit der Elektroraffinationstechnologie wird wiederverwendbares Uran von Plutonium und anderen Spaltprodukten getrennt, die als Abfall entsorgt werden.

Oklo entwickelt das Aurora Powerhouse, einen kleinen mit Flüssigmetall gekühlten Mikroreaktor, der mit High-Assay Low-Enriched Uranium (Haleu) betriebenen werden soll. Haleu ist ein Uranbrennstoff, der mehr spaltbares Uran-235 enthält als normale Uranbrennstoffe, die in den gegenwärtigen Kernreaktoren eingesetzt werden. Haleu ist zwischen 5% und 20% mit Uran-235 angereichert und erlaubt längere Betriebszyklen und höheren Abbrand. Dies bedeutet, dass weniger Brennstoff benötigt und weniger Abfälle produziert werden. Auch viele andere innovative Reaktorauslegungen setzen auf den Haleu-Brennstoff.

«Diese Partnerschaft mit Argonne wird dazu beitragen, die Brennstoffkosten für fortgeschrittene Reaktoren und damit die Gesamtkosten für Strom aus der hochentwickelten Kernspaltung zu senken», sagte Jacob DeWitte, Mitbegründer und CEO von Oklo. «Es gibt enorme Energiereserven in ausgedientem Brennstoff, die ganze Nationen über Jahrhunderte hinweg emissionsarm mit Strom versorgen können, während gleichzeitig das Volumen und die radiologische Langlebigkeit des Abfallmaterials reduziert werden», fügte DeWitte hinzu.

Oklo setzt auf breite Zusammenarbeit mit Partnern
Im Februar 2021 liess die amerikanische Forschungseinrichtung Idaho National Laboratory (INL) verlauten, dass es Oklo mit Haleu-Brennstoff versorgen werde. Dieser soll mit Hilfe der Elektroraffination aus den ausgedienten Brennelementen eines stillgelegten Forschungsreaktors von INL zurückgewonnen werden. Unterstützung bei der Kommerzialisierung seines Reaktors und der Versorgung mit Haleu erhält Oklo auch von der Centrus Energy Corp. Diese hat im November 2021 angekündigt, bei der Errichtung einer Anlage zum Herstellen von Haleu-Brennstoff mit Oklo zusammenzuarbeiten.

Quelle

B.G. nach Oklo, Medienmitteilung, 8. Februar 2022; Oklo und Centrus Energy, Medienmitteilungen, 11. November 2021 sowie INL, Medienmitteilung, 19. Februar 2020

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