USA unterstützt Estland bei möglichem Aufbau der Kernenergie
Die USA und Estland haben vereinbart, im Rahmen des vom US-Aussenministerium lancierten Programms «Foundational Infrastructure for Responsible Use of Small Modular Reactor Technology (FIRST)» zusammenzuarbeiten. FIRST ist ein Programm zum Aufbau der technischen Kooperation mit Partnerländern, die eine sichere Kernenergieinfrastruktur vorantreiben wollen.
FIRST bietet Partnerländern Unterstützung bei der Entwicklung und dem Aufbau ihrer Kernenergieprogramme – einschliesslich kleiner, modularer Reaktoren (SMR). Es soll helfen, mit Kernenergie klimafreundliche Energieziele unter den höchsten internationalen Standards für nukleare Sicherheit zu erreichen. Das Programm ist Teil der Massnahmen der Biden-Regierung zur Bewältigung der Klimakrise. Das amerikanische Aussenministerium hat dazu USD 6,3 Mio. zur Unterstützung von FIRST-Projekten weltweit angekündigt.
Brian Roraff, Geschäftsträger der amerikanischen Botschaft in Tallinn, lobte Estland für seine Initiative, FIRST beizutreten: «Wir begrüssen die ehrgeizigen Bemühungen Estlands, von kohlenstoffintensiven Quellen zur Stromerzeugung wegzukommen und die Energieunabhängigkeit des Landes sicherzustellen». Das FIRST-Programm bringe umfangreiches Fachwissen der amerikanischen Regierung, der Wissenschaft, nationalen Labors und der Industrie zu estnischen Fachleuten. «Dies ist eine grosse Entscheidung und wir unterstützen Estlands sorgfältige Prüfung aller praktikablen Energiealternativen.»
Laut estnischem Umweltminister Erki Savisaar werde die Zusammenarbeit mit den USA durch die FIRST-Programmschulungen das Wissen der estnischen Spezialisten in Bezug auf den Einsatz kleiner, modularer Reaktoren verbessern und dem Land helfen, eine fundierte Entscheidung über die Machbarkeit der Einbeziehung von Kernenergie in Estlands Energiemix zu treffen.
«Wir müssen erst herausfinden, welche Chancen die Nukleartechnik bietet und uns der Verantwortung und Pflichten bewusst sein. Da Estland bisher keine Erfahrung mit der Nutzung von Nukleartechnologie hat und uns das Fachwissen auf diesem Gebiet fehlt, ist die Unterstützung der amerikanischen Regierung in diesem Prozess sehr notwendig und willkommen», sagte der Minister. Gleichzeitig sei die Beteiligung am FIRST-Programm in keiner Weise ein Zeichen dafür, dass Estland seine Entscheidung bezüglich der Kernenergie oder einer bestimmten Reaktortechnologie bereits getroffen habe.
Quelle
S.D. nach amerikanischer Botschaft in Estland, Medienmitteilung, 24. Januar 2022
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