USA: Start-up beschafft zusätzliche 84 Millionen Dollar für Sparc-Tokamak
Ein amerikanisches Start-up-Unternehmen, das die Fusionsenergie kommerzialisieren will, hat weitere USD 84 Mio. von Grossinvestoren aus Europa und Asien aufgebracht. Damit beläuft sich die Gesamtfinanzierung des Unternehmens derzeit auf über USD 200 Mio.
Das Commonwealth Fusion Systems (CFS) – ein Spin-off des Massachusetts Institute of Technology (MIT) – wurde 2018 gegründet, um mittels neuartiger Hochtemperatursupraleiter – einem Band mit einer Schicht aus supraleitendem Yttrium-Barium-Kupferoxid – kleine, leistungsstarke und preiswerte Magnete herzustellen sowie das weltweit erste Fusionssystem mit Nettoenergiegewinn, genannt Sparc, zu entwerfen und zu bauen.
Mit den zusätzlichen USD 84 Mio. aus der jüngsten Finanzierungsrunde hat die CFS nun insgesamt USD 200 Mio. eingeworben. Zu den Investoren zählen neben der Breakthrough Energy Ventures von Bill Gates, der Temasek aus Singapur und dem norwegischen Energiekonzern Equinor ASA beispielsweise Khosla Ventures, Schnooner Capital, ENI Next LLC und Future Ventures. Das Geld werde für den Bau eines Hauptsitzes und einer Produktionsanlage verwendet, sagte der CFS-Vorstandsvorsitzende Bob Mumgaard.
Sowohl das Magnet-Projekt wie auch Sparc liegen laut CFS im Zeitplan und unter dem Budget. «Mit diesen zusätzlichen Mitteln wird die CFS ihre Kapazitäten weiter ausbauen, um Fusionskraftwerke, Fusionsingenieurs-Dienstleistungen und hochtemperatursupraleitende Magnete anbieten zu können.
Die CFS will im nächsten Jahr zeigen, dass ihre hochtemperatursupraleitenden Magnete im grossen Massstab funktionieren, und hofft, bis 2025 oder früher einen funktionsfähigen Reaktorprototyp bauen zu können. Wenn es gelingt aufzuzeigen, dass mit Hilfe dieser neuartigen Magnete Fusionsreaktionen erzeugt werden können, werde die CFS bis Anfang der 2030er-Jahre einen kommerziellen Reaktor bauen, meinte das Unternehmen.
Quelle
M.A. nach CFS, Medienmitteilung, 26. Mai 2020