USA: Sechs Verträge für Dekonversionsdienstleistungen zur Haleu-Herstellung vergeben
Sechs Unternehmen haben vom amerikanischen Department of Energy (DOE) Aufträge von jeweils mindestens USD 2 Mio. erhalten. Die amerikanischen Unternehmen sollen Dekonversionsdienstleistungen als wichtiger Teil der Lieferkette von High-assay low-enriched uranium (Haleu) bereitstellen, das für viele fortgeschrittene Reaktoren benötigt wird.
Vom DOE wurden Verträge für Dekonversionsdienstleistungen an die sechs Unternehmen BWXT, Centrus, Framatome, GE Vernova, Orano und Westinghouse vergeben. «Alle Verträge haben eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren und jeder Auftragnehmer erhält einen Mindestauftrag von USD 2 Mio.», gab das DOE bekannt. Es begründete die hohe Zahl an berücksichtigten Unternehmen damit, dass es in den USA einen Wettbewerb schaffen wolle und so die Möglichkeit habe, «den besten Partner für zukünftige Arbeiten auszuwählen». Insgesamt stünden für solche Dienstleistungen in der Haleu-Lieferkette USD 800 Mio. bereit, falls die Mittel dafür verfügbar seien. Das Haleu, welches das DOE durch diese Verträge erwerben werde, diene zur Unterstützung der fortgeschrittenen Reaktoren, die im Rahmen des Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP) des DOE entwickelt würden – der Natrium-Reaktor von TerraPower und der Xe-100 von X-energy.
Haleu macht fortgeschrittene Reaktoren effizienter
Gemäss DOE werden fortgeschrittene Reaktoren Haleu als Brennstoff benötigen, «um kleinere Auslegungen, längere Betriebszyklen und höhere Wirkungsgrade gegenüber aktuellen Technologien zu erreichen». Während der Uranbrennstoff heutiger kommerzieller Kernreaktoren einen Gehalt an spaltbarem Uran-235 von bis zu 5% aufweist, liegt dieser bei Haleu zwischen 5% und 20%, was Haleu effizienter macht.
Die Förderungen der Haleu-Lieferkette erfolgen im Rahmen der «Investing in America»-Agenda der amerikanischen Regierung, mit dem Ziel, eine kommerzielle inländische Haleu-Produktion aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ebenfalls sollen Arbeitsplätze geschaffen werden. Derzeit fehlen in den USA kommerzielle Haleu-Anreicherungs- und Dekonversionsdienstleistungen. Eine bessere Verfügbarkeit von Haleu soll zur Energieversorgungssicherheit der USA sowie zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele beitragen, liess der stellvertretende Energieminister David M. Turk verlauten.
Was ist Dekonversion?
Die Dekonversion ist ein entscheidender Schritt in der Herstellung des Haleu-Brennstoffs für fortgeschrittene Kernreaktoren. Das dazu benötigte Uran wird in Gaszentrifugen auf den benötigten Gehalt an Uran-235 angereichert. In diesem Schritt liegt es als gasförmiges Uranhexafluorid (UF6) vor. Durch Dekonversion wird UF6 in verschiedene chemische Formen, wie Metall oder Oxid umgewandelt, die dann zur Herstellung von Brennstoffen verwendet werden, wie beispielsweise Haleu-Brennstofftabletten.
Quelle
B.G. nach DOE, Medienmitteilung, 8. Oktober 2024
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