USA: NRC lehnt COL-Gesuch von Oklo ab
Die amerikanische Nuclear Regulatory Commission (NRC) hat den Antrag auf eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung (Combined Construction and Operating Licence, COL) der Oklo Inc. für ihr Aurora Powerhouse wegen fehlender Informationen abgelehnt. Das Unternehmen kann jedoch in Zukunft einen neuen Antrag stellen.
Die NRC hat den Antrag von Oklo auf Bau und Betrieb des kompakten Reaktors Aurora Powerhouse in Idaho «vorurteilsfrei» abgelehnt. Die Ablehnung beruht darauf, dass Oklo es versäumt hat, Informationen zu mehreren wichtigen Aspekten der Aurora-Auslegung vorzulegen. Laut Aufsichtsbehörde steht es dem Unternehmen frei, in Zukunft einen vollständigen Antrag einzureichen.
«Seit Oklo seinen Antrag vor fast 22 Monaten eingereicht hat, haben wir das Unternehmen mehrfach um Informationen gebeten, Audits durchgeführt und öffentliche Sitzungen abgehalten», erklärte Andrea Veil, NRC-Direktorin des Office of Nuclear Reactor Regulation. «Wir haben Oklos Vorschläge zur Erfüllung unserer Sicherheitsanforderungen gründlich geprüft.»
«Der Antrag von Oklo enthält weiterhin erhebliche Informationslücken bei der Beschreibung potenzieller Unfälle in Aurora sowie bei der Klassifizierung der Sicherheitssysteme und -komponenten», so Veil weiter. Diese Lücken verhinderten weitere Überprüfungsaktivitäten. «Wir sind bereit, wieder mit Oklo zusammenzuarbeiten, wenn das Unternehmen einen überarbeiteten Antrag einreicht, der die Informationen enthält, die wir für eine gründliche und rechtzeitige Prüfung benötigen, ergänzte sie. Veil fügte hinzu, dass die NRC weiterhin bestrebt sei, fortgeschrittene Reaktorkonzepte effizient und zuverlässig zu prüfen.
Erste Stellungnahme von Oklo
«Wir sind sehr daran interessiert, nicht nur dieses Projekt mit der NRC voranzutreiben, sondern auch andere Projekte, an denen wir bereits mit der NRC arbeiten, einschliessslich anderer geplanter Gesuche, erklärte Oklo gegenüber World Nuclear News. «Unser COL-Gesuch war das erste, das jemals für ein fortgeschrittenes Kraftwerk angenommen wurde. Es gibt also viele neue Dinge, aus denen wir lernen und an denen wir arbeiten können.»
Oklo hatte das COL-Gesuch für den kompakten Reaktor, der am Standort des Idaho National Laboratory gebaut werden soll, am 11. März 2020 eingereicht. Für die USA war dies der erste Antrag dieser Art für ein fortgeschrittenes Reaktorkonzept.
Aurora Powerhouse
Das Aurora Powerhouse verfügt über eine elektrische Leistung von 1,5 MW. Die Energie liefert ein schneller, mit Flüssigmetall gekühlter und high-assay low-enriched uranium (HALEU) betriebener Reaktor. Der Brennstoff erlaubt längere Betriebszyklen und höheren Abbrand, was bedeutet, dass weniger Brennstoff benötigt und weniger Abfall produziert wird.
Quelle
M.A. nach NRC, Medienmitteilung, 6. Januar 2022, und WNN, 10. Januar 2022
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