USA: Mikroreaktorentwickler Last Energy macht Fortschritte
Für den amerikanischen Mikroreaktorentwickler Last Energy verläuft das Jahr 2024 erfolgreich. Anfang Jahr konnte eine Serie-B-Finanzierungsrunde in der Höhe von 40 Millionen Dollar abgeschlossen werden. Zudem gibt es inzwischen Vereinbarungen für die Bereitstellung von 80 Mikroreaktor-Anlagen – rund die Hälfte davon sollen Rechenzentren mit zuverlässigem Strom versorgen.
Last Energy entwickelt die 20-MWe-Mikroreaktoranlage PWR-20 und hat sich zum Ziel gesetzt, mittels fabrikbasierter Serienfertigung, «in den nächsten 15 Jahren 10'000 Einheiten» davon zu bauen. Einige Dutzend Module können dabei «wie ein Lego-Bausatz zusammengefügt werden», so dass man eine PWR-20-Anlage (Video) erhält. «Die PWR-20-Anlage ist so konzipiert, dass sie innerhalb von 24 Monaten hergestellt, transportiert und montiert werden kann», schreibt Last Energy. Das Unternehmen will seinen Druckwasser-Mikroreaktor im Build-Own-Operate-Modell den Kunden anbieten und sie dort aufstellen, wo Strom benötigt wird. Dies spare einen zeitraubenden Ausbau der Übertragungsleitungen.
Last Energy gab Ende August bekannt, dass es USD 40 Mio. (umgerechnet rund CHF 34 Mio.) aus einer Serie-B-Finanzierungsrunde aufgebracht habe. «Mit dieser Finanzierungsrunde, die Anfang des Jahres abgeschlossen wurde, beläuft sich das Gesamtkapital seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2019 auf 64 Millionen US-Dollar», schrieb Last Energy. Zu den Investoren dieser Runde gehörten Gigafund, die Autodesk Foundation und einige Finanzverwaltungsunternehmen vermögender Familien (family offices). Das Unternehmen wolle mit dem Geld die 70 Vollzeitstellen weiter ausbauen und in die Projektentwicklung investieren, sodass die erste Anlage 2026 in Betrieb gehen könne.
Ebenfalls habe Last Energy nach 34 Vereinbarungen im Jahr 2023 nun bereits über 50 kommerzielle Vereinbarungen für die Bereitstellung seines Mikroreaktors abgeschlossen. «Von den Vereinbarungen von Last Energy werden 39 der 80 Einheiten für Entwickler von Rechenzentren gebaut.» Aufgrund des sehr hohen Energiebedarfs von Dienstleistern für künstliche Intelligenz und Cloud-Computing würden Rechenzentren zunehmend in die Entwicklung von Kernkraft investiert, «um sicherzustellen, dass sie rund um die Uhr Zugang zu sauberer Grundlastenergie haben». Mikroreaktoren böten eine deutlich höhere Energiekapazität als erneuerbare Energien zu geringeren Kosten, mit minimalem Flächenbedarf und ohne die erforderlichen Investitionen in Speicherkapazitäten, schreibt Last Energy, das im April 2024 ein Prototyp seines Mikroreaktors in Washington ausstellte.
Quelle
B.G. nach Last Energy, Medienmitteilung, 29. August 2024