USA: Einsatz von Mox-Brennstoff aus Waffenplutonium konkretisiert
In den beiden US-Kernkraftwerken Sequoyah (2 PWR) und Browns-Ferry (3 BWR) soll künftig Mox-Brennstoff eingesetzt werden, der aus überschüssigem waffenfähigem Plutonium stammt. Ein entsprechendes Abkommen zur Untersuchung eines solchen Einsatzes haben die National Nuclear Security Administration (NNSA) des amerikanischen Department of Energy und die Betreiberin, die Tennessee Valley Authority (TVA), am 25. Februar 2010 unterzeichnet.
Die USA haben sich im Jahr 2000 gemeinsam mit Russland verpflichtet, je 34 t überschüssiges Plutonium aus ihren Kernwaffenprogrammen zu Brennelementen für Kernkraftwerke zu verarbeiten. Dieses Abkommen wurde im November 2007 vor allem im Hinblick auf die Verwendung in Russland konkretisiert. Die USA wollen ihre Mox-Brennelemente aus überschüssigem Waffenplutonium in ihrem Mox-Werk am DOE-Standort Savannah River bei Aiken im Bundesstaat South Carolina herstellen lassen. Die Bauarbeiten für dieses Werk begannen im August 2007. Mit der Betriebsaufnahme ist gemäss World Nuclear Association im Jahr 2016 zu rechnen. Dann sollen pro Jahr 3,5 t Plutonium in Mox-Brennelemente verarbeitet werden können.
Bisher sehr beschränkter Mox-Einsatz
Die TVA wird gemäss dem mit der NNSA unterzeichneten Abkommen Untersuchungen zur Auslegung des Reaktorkerns und zu Lizenzierungsfragen durchführen sowie weitere Auswirkungen beim Einsatz von Mox-Brennstoff in ihren Kernkraftwerken erforschen. Die USA haben in den letzten Jahrzehnten nur sehr beschränkt Erfahrung mit dem Einsatz von Mox-Brennstoff in Kernkraftwerken gesammelt. Einzig im Kernkraftwerk Catawba-1 (PWR, 1129 MW) wurden im Jahr 2005 vier Mox-Brennelemente zu Testzwecken eingesetzt. Auch dieser Brennstoff enthielt US-Waffenplutonium und wurde im französischen Cadarache und Marcoule angefertigt.
Quelle
D.S. nach NNSA, Medienmitteilung, 25. Februar 2010