US-Vorstoss zur Schliessung des Kernbrennstoffkreislaufs
Unter der Leitung von Hermann Grunder, Direktor des amerikanischen Argonne National Laboratory, haben die sechs Laboratorien des Department of Energy-Argonne, Idaho, Lawrence Livermore, Los Alamos, Oak Ridge und Sandia - einen Vorstoss unternommen, um "die führende Stellung der USA beim weltweiten Ausbau der Kernenergie" zum Tragen zu bringen.
Sie empfehlen, sowohl das DOE-Programm zur Förderung des Baus eines neuen Kernkraftwerks in den USA, wie auch die Arbeiten im Rahmen des internationalen Generation-IV-Projekts weiterhin tatkräftig zu unterstützen. In einer dritten Empfehlung weisen sie auf die Bedeutung eines wirtschaftlichen und sozial wie politisch nachhaltigen Kernbrennstoffkreislaufs für die Zukunft der Kernenergie hin: Die Schliessung dieses Kreislaufs sei nötig, um die Abfallmenge zu vermindern und den Bau weiterer nationaler Endlager zu vermeiden.
Wie Grunder, der aus Basel stammt und seine wissenschaftliche Laufbahn dort begann, bei der Vorstellung des Aktionsplans der sechs Laboratorien betonte, würde die Schliessung des Kernbrennstoffkreislaufs die radiologische Toxizität des Abfalls um einen Faktor 1000 herabsetzen und es ermöglichen, Plutonium wie auch andere Aktiniden in Reaktoren sicher zu verbrennen, um daraus elektrische Energie zu erzeugen. Am dringendsten ist laut dem Vorstoss die Entwicklung von Kerntechniken, die einen weltweiten Standard bei der Proliferationsvorsorge setzen. Entsprechend müsse das DOE Programme zur Entwicklung neuer Brennstoffe, Werkstoffe und Systeme unterstützen, die den Missbrauch von Kernmaterialien weitergehend verhüteten. Die Kernkraftwerke der Welt erzeugten jährlich 70 Tonnen Plutonium. Entweder sei dieses für zehntausende Jahre sicher aufzubewahren oder könne - dank der Entwicklung eines proliferationssicheren Kreislaufs - zur Erzeugung enormer Energiemengen genutzt werden.
Quelle
P.B. nach Argonne National Laboratory Frontiers 2004 Research Highlights