Urenco: langfristiger Vertrag mit Südkorea
Der Urananreicherungsdienstleister Urenco hat einen neuen langfristigen Liefervertrag mit Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) unterzeichnet. Damit soll die sichere, vielfältige und zuverlässige Versorgung Südkoreas mit Kernbrennstoff gewährleistet werden.
Urenco liefert bereits seit 1993 angereichertes Uran an KHNP. Der neue Vertrag werde die langfristige Stabilität der Brennstoffversorgung weiter verbessern, so KHNP.
Die Unterzeichnungszeremonie fand am 22. März 2024 in Brüssel statt. Der Präsident und CEO von KHNP, Prof. Jooho Whang, und der CCO von Urenco, Laurent Odeh, nahmen daran teil.
Südkorea hat 26 Kernkraftwerkseinheiten in Betrieb und zwei in Bau. Sie liefern zusammen mit den Wasserkraftwerken mehr als ein Drittel der gesamten Elektrizität des Landes. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger will Präsident Yoon Suk Yeol die Atomindustrie des Landes wiederbeleben und Finanzierungshilfen bereitstellen. Das Land hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40% gegenüber dem Stand von 2018 zu reduzieren und bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen.
Spatenstich für Erweiterung der Anreicherungsanlage in Almelo
Wenige Tage nach der Vertragsunterzeichnung mit KHNP erfolgte der erste Spatenstich für den Ausbau der Urenco-Anreicherungsanlage in Almelo in den Niederlanden.
Das Ausbauprogramm ist ein mittel- bis langfristiger Plan zur Modernisierung und Erweiterung der Anreicherungskapazitäten von Urenco an allen vier Standorten – Gronau in Deutschland, Almelo in den Niederlanden, Capenhurst in Grossbritannien und Eunice in den USA.
Anfang 2023 hatte Urenco sein erstes Erweiterungsprojekt in seiner Anlage in Eunice im Bundesstaat New Mexico – der einzigen in Betrieb befindlichen kommerziellen Urananreicherungsanlage in Nordamerika – genehmigt, was zu einer zusätzlichen Kapazität von jährlich 700 Tonnen Trennarbeitseinheiten (SWU) führen wird. Die ersten neuen Kaskaden sollen im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden. Die Anlage hat derzeit eine Produktionskapazität von 4600 Tonnen SWU pro Jahr.
Quelle
M.A. nach Urenco, Medienmitteilungen, 25. und 26. März 2024