Unteres Aaretal: Beznau-3 als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Die Ecoplan hat im Auftrag der Axpo AG eine sozio-ökonomische Studie zu den Auswirkungen des Projekts Beznau-3 auf die Region «Unteres Aaretal» durchgeführt. Ob das Ersatzkernkraftwerk gebaut werden kann oder nicht, hat gemäss Studie grossen Einfluss auf die Region.

3. Aug. 2010

Das Forschungs- und Beratungsunternehmen Ecoplan untersuchte gemäss dem Flash-Magazin der Axpo zwei Szenarien: den Verzicht auf den Bau von Beznau-3 und den Bau. Die Ecoplan führte hierzu Untersuchungen durch und befragte Gemeindevertreter sowie regionale Wirtschaftsverbände des unteren Aaretals. Dieser Region gehören die sieben Gemeinden Full-Reuenthal, Leuggern, Klingnau, Döttingen, Böttstein, Villigen und Würenlingen an. Auf einer Fläche von rund 60 km2 wohnen 190'000 Menschen. Das Steueraufkommen der Region beträgt CHF 53 Mio. pro Jahr. Davon entrichtet das Kernkraftwerk Beznau CHF 2 Mio. oder rund 4%.

Kein Beznau-3 bedeutet spürbare Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität

Das erste Szenario, der Verzicht auf Beznau-3, hätte einen schrittweise Rückbau der Anlagen und ein stufenweises Aufheben der heute über 500 Stellen zur Folge. Der Abbruch selbst würde rund einen Drittel der heutigen Arbeitsplätze sichern, doch das nur auf absehbare Zeit. Heute arbeiten 8,2% aller Vollzeit-Beschäftigten der Region auf der Kraftwerksinsel. Den Rückgang des Steuersubstrats beziffert die Ecoplan auf rund CHF 1,3 bis 2 Mio. Das Szenario «kein Ersatz» hätte eine spürbare Abnahme der gesamten wirtschaftlichen Aktivität im unteren Aaretal zur Folge. Ein Arbeitsplatzersatz im selben Ausmass wird von den Autoren der Studie als kaum machbar eingestuft.

3000 Vollzeitstellen für Ersatzbau

Auch im zweiten Szenario würden Beznau-1 und -2 rückgebaut. Noch während der letzten Betriebsjahre würde jedoch bereits mit dem Ersatzbau Beznau-3 begonnen. Während der Bauphase rechnet Ecoplan mit viel Beschäftigung und wirtschaftlichem Mehrumsatz – es würden rund 2500 bis 3000 Personen am Projekt arbeiten. Die Studie rechnet mit 3000 Vollzeitstellen. Das sind mehr als 30% der Vollstellen im unteren Aaretal. Im Normalbetrieb hingegen dürfte der Personalbestand gegenüber dem jetzigen Stand leicht abnehmen. Die Studie sagt einen Rückgang um 138 Stellen von 591 auf 453 Vollzeitstellen voraus, wenn alle indirekten Arbeitsplätze mitgezählt werden.

Gemeinde- und Verbandsvertreter rechnen gemäss der Studie beim zweiten Szenario mit einem Anstieg der Mietpreise vor allem bei kleinen Wohnungen und einer spürbaren Verdichtung des Strassenverkehrs. Insgesamt jedoch sehen sie der Zeit der Bauarbeiten laut der Ecoplan-Studie gelassen entgegen.

Quelle

D.S. nach Flash-Magazin der Axpo AG, Juli 2010

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