Türkei schubladisiert KKW-Pläne
Die türkische Regierung hat entschieden, das Akkuyu-Kernkraftwerksprojekt "für mindestens 10–20 Jahre" beiseite zu legen.
Premierminister Bülent Ecevit gab den Entscheid an einer Medienkonferenz in Ankara bekannt. Er begründete ihn damit, die Türkei verfüge nicht über die nötigen finanziellen Mittel von US$ 3-4 Mrd., um ein erstes Kernkraftwerk zu bauen. Ausdrücklich wies er die Behauptung zurück, die Pläne seien wegen Angst vor Erdbeben in der Region fallen gelassen worden. Für die Türkei habe das Programm zur Erreichung wirtschaftlicher Stabilität Vorrang. Seien dessen Ziele erreicht, werde der Bau eines Kernkraftwerks in den nächsten 10-20 Jahren wieder geprüft. Vom Standort Akkuyu wird seit den 70er-Jahren gesprochen und von festen Plänen seit vier Jahren. Ein Entscheid über eingereichte Vorofferten wurde jedoch wiederholt hinausgeschoben. In den letzten Monaten wurden noch drei Angebote geprüft, von der kanadischen AECL, der amerikanischen Westinghouse Electric und der deutsch-französischen Nuclear Power International.
Quelle
P.B. nach NucNet, 25. Juli 2000