Türkei bestätigt Pläne für drittes Kernkraftwerk

Die Türkei hat bestätigt, ein drittes Kernkraftwerk bauen zu wollen. Die Regierung hofft, bis dahin das nötige Fachwissen gesammelt zu haben, um die Hauptkomponenten mehrheitlich auf eigener Technologie basieren und lokal herstellen zu können.

3. Juni 2013

Der türkische Energieminister Taner Yildiz erklärte, die Türkei habe zum Ziel, das dritte Kernkraftwerk selber zu betreiben und den Grossteil der Anlage auch selber zu bauen. Der einheimische Anteil könnte zwischen 60% und 80% betragen und sei abhängig von der Leistungsfähigkeit der ersten beiden geplanten Werke.

Die Türkei hatte vor kurzem beschossen, ein zweites Kernkraftwerk von einem japanisch-französischen Konsortium aus der GDF Suez SA und der Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) bauen zu lassen. Es soll am Schwarzen Meer bei Sinop in der Provinz Sinop rund 320 km nordöstlich von Ankara entstehen. Geplant sind vier Einheiten des Typs Atmea1, den das Joint Venture Atmea der französischen Areva-Gruppe und der MHI entwickelt. Das erste Kernkraftwerk des Landes ist seit 2010 in Planung. Der russische Staatskonzern Rosatom soll vier WWER-1200-Einheiten am südtürkischen Standort Akkuyu bauen. Der erste Auftrag zur Bauplatzvorbereitung ist bereits vergeben.

Den Entscheid, der Kernenergie einen bedeutenden Anteil am Energiemix des Landes zuzuweisen, fusse auf der Notwendigkeit, den Erdgasimport im nächsten Jahrzehnt zu verringern, so Yildiz. Es sei unwahrscheinlich, dass die beiden geplanten Kernkraftwerke den wachsenden Strombedarf allein decken könnten. Da die Standortwahl rund zwei Jahre in Anspruch nehme, könne das Land mit einem Bauentscheid nicht zuwarten, bis die beiden ersten Anlagen in Betrieb seien, gab er zu bedenken.

Quelle

M.A. nach NucNet, 29. Mai 2013

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