Tschernobyl-4: neue Sicherheitshülle im Normalbetrieb
Das Projekt zum Rückbau des alten Betonsarkophag von Tschernobyl-4 kann beginnen, da das staatliche ukrainische Unternehmen Chernobyl Nuclear Power Plant (ChNPP) die erforderliche Genehmigung für die Inbetriebnahme der neuen Sicherheitshülle erhalten hat.
Am 20. August 2021 fand eine Zeremonie zur Verleihung der Betriebsgenehmigung für die Sicherheitshülle. Die Genehmigung erlaubt den Normalbetrieb der Sicherheitshülle einschliesslich der Handhabung von Abfällen, die bei der ferngesteuerten Stilllegung des Sarkophags und des Blocks 4 anfallen. Zuvor war Sicherheitshülle während der Pilotbetriebsphase umfassend getestet und von der State Nuclear Regulatory Inspectorate (SNRI) frei gegeben worden.
Die neue Sicherheitshülle, welche die zerstörte Einheit 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl und den alten Betonsarkophag überspannt, ist eine 29ʼ000 t schwere Metallstruktur und weist eine freie Höhe von 105 m, eine Länge von 150 m sowie eine Spannweite von 257 m auf. Sie war im Sommer 2019 den ukrainischen Behörden übergeben worden. Die neue Sicherheitshülle kostete EUR 1,5 Mrd. und wurde von 45 Geberländern und -institutionen finanziert.
Quelle
M.A. nach ChNPP, Medienmitteilung, 20. August 2021, und SNRI, Medienmitteilung, 19. August 2021