Tschechische Republik: Mehrheit für neue Kernkraftwerke

Die CEZ lässt jährlich eine Umfrage zur öffentlichen Meinung rund um Kernenergiefragen durchführen. Im Jahr 2011 befürworteten 54% der Befragten die Nutzung der Kernenergie im eigenen Land. 2013 stieg dieser Wert nun auf 66%. Die diesjährige Umfrage zeigte auch, dass über die Hälfte der Befragten den Neubau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik befürworten (53%) und 64% bei einem Referendum über die Fertigstellung der beiden Kernkraftwerkseinheiten am Standort Temelin «Ja» stimmen würden.

Beinahe alle Befragten fanden, dass der benötigte Strom im Inland produziert werden sollte (98%). Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Kernenergie die am meisten favorisierte Lösung (46%). Die erneuerbaren Energien lagen an zweiter Stelle (42%), die restlichen 12% bevorzugen Kohle- und Gaskraftwerke.

Ringen um Reaktorlieferant für Temelin-3 und -4

In der Tschechischen Republik sind gegenwärtig zwei neue Kernkraftwerkseinheiten in Planung: Temelin-3 und -4. Die CEZ hatte Anfang Juli 2012 drei Angebote für den Werksausbau erhalten. Die Anbieter waren die Westinghouse Electric Company LLC zusammen mit der Westinghouse Electric Company Czech Republic s.r.o. (AP1000), ein russisch-tschechisches Konsortium aus der JSC Atomstroiexport, der Skoda JS a.s. und der JSC OKB Gidropress (MIR-1200) sowie die Areva NP SAS (EPR). Im Oktober 2012 lehnte die CEZ die Offerte der Areva ab, da sie nicht alle gesetzlichen Anforderungen erfüllte. Die Areva rekurrierte mehrmals ohne Erfolg gegen diesen Bescheid. Die endgültige Wahl des Reaktorlieferanten war ursprünglich für September 2013 geplant, kann sich indessen infolge einer Regierungskrise in Prag. laut Medienberichten bis um ein Jahr verzögern.