Tschechische Neubaupläne konkretisieren sich

Die tschechische Regierung plant, an der Kernenergienutzung festzuhalten und vier neue Kernkraftwerkseinheiten bauen zu lassen.

28. Mai 2015
Premierminister Bohuslav Sobotka (zweiter von rechts) lässt sich vor Ort einen möglichen Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany erklären.
Premierminister Bohuslav Sobotka (zweiter von rechts) lässt sich vor Ort einen möglichen Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany erklären.
Quelle: Tschechische Regierung

Am 23. Mai 2015 besuchte der tschechische Ministerpräsident, Bohuslav Sobotka, das Kernkraftwerk Dukovany. Er diskutierte dort mit Daniel Benes, Vorstandvorsitzender der staatlichen Elektrizitätsversorgerin Skupina CEZ a.s., Jan Mladek, Minister für Industrie und Handel, sowie Milos Stepanovsky, Direktor von Dukovany, über die Entwicklung und den weiteren Ausbau der Kraftwerkskapazitäten des Landes. Demnach soll eine erste neue Kernkraftwerkseinheit am Standort Dukovany gebaut werden. Zeitgleich würden die Vorbereitungen für eine zweite neue Einheit am Standort Temelin beginnen, so Sobotka. An beiden Standorten sollen insgesamt je zwei neue Blöcke errichtet werden.

Neue Energiestrategie

Die Regierung hatte wenige Tage zuvor eine neue Energiestrategie beschlossen. Sie sieht vor, den Anteil der Kernenergie am Stromerzeugungsmix bis 2040 von heute rund einem Drittel auf 46–58% zu erhöhen. Die neuen erneuerbaren Energien sollen einen Anteil von rund 25% ausmachen, während der Braunkohleanteil auf 11–21% gesenkt und Erdgas zwischen 5 und 15% beitragen soll. Mladek erklärte gegenüber dem offiziellen internationalen Radiosender Radio Praha, die Tschechische Republik habe bedeutendes nukleartechnisches Fachwissen, das zu erhalten sei.

Die Mitte-Links-Regierung der Tschechischen Republik ist seit Ende Januar 2014 im Amt. Wenn es für das Land wirtschaftlich vorteilhaft sei, werde die Regierung den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Temelin und Dukovany unterstützen, steht in ihrem Regierungsprogramm von Mitte Februar 2014. Die geplanten Kernkraftwerkseinheiten sollen langfristig einen erheblichen Teil der Kohle ersetzen, die das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. Die Regierung glaubt auch, es sei wichtig sicherzustellen, dass das Kernkraftwerk Dukovany seinen Betrieb bis nach 2025 aufrechterhalten könne.

Quelle

M.A. nach tschechischer Regierung, Medienmitteilung, 23. Mai, und Radio Praha, 19. Mai 2015

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