Tschechien: bevorzugter Anbieter für Dukovany-Neubau vorgeschlagen

«Ich kann bestätigen, dass wir den Bewertungsbericht der ČEZ-Gruppe erhalten haben. Die Regierung hat nun die Möglichkeit, ihre Meinung zu dem Bericht aus der Perspektive der nationalen Sicherheitsinteressen zu äussern», schrieb Jozef Síkela, der tschechische Minister für Industrie und Handel. Den Bericht zur Einschätzung der Angebote für ein neues Kernkraftwerk in Dukovany erhielt er von Elektrárna Dukovany II (EDU II), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von ČEZ.

Die beiden Anbieter, die alle Bedingungen der tschechischen Regierung erfüllt hatten, sind die Reaktorhersteller Électricité de France (EDF) und Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP). Gemäss ČEZ haben über 180 Experten die finanziellen, kommerziellen und technischen Gesichtspunkte der Angebote geprüft und dabei Kosten und Risiken quantifiziert. Zentral waren die Gestehungskosten. Darauf basierend erstellte ČEZ eine Rangliste und «schlug den bevorzugten Anbieter für ein neues Kernkraftwerk oder mehrere neue Kernkraftwerke vor».

«Wir werden im Juli den bevorzugten Bewerber bekannt geben und darüber informieren, wie wir die Option für den Bau zusätzlicher Kernkraftwerke in Dukovany und Temelín nutzen werden», ergänzte Síkela. Die endgültige Form der Verträge muss ČEZ bis Ende 2024 verhandeln. Gemäss Zeitplan liegen die Verträge bis zum 31. März 2025 unterschriftsreif vor. «Sollte die Form der Verträge erheblich von dem eingereichten Angebot abweichen, kann der zweitplatzierte Bieter zu Verhandlungen aufgefordert werden», verkündete ČEZ. Der erste Reaktor soll 2036 seinen Testbetrieb aufnehmen.