Südkorea: Grüne Taxonomie mit Kernenergie
Die südkoreanische Taxonomie ähnelt der der EU, die auch die Kernenergie umfasst.
Das südkoreanische Umweltministerium hat die Kernenergieerzeugung in die Taxonomie des Landes aufgenommen. Die Entwicklung von Technologien im Zusammenhang mit der Kernenergie, wie beispielsweise kleine, modulare Reaktoren, wurde in die Liste der «grünen Aktivitäten» aufgenommen, während der Bau und der Betrieb von Kernkraftwerken als «Übergangsaktivitäten» zur Erreichung der Kohlenstoffneutralität eingestuft wurden.
Das südkoreanische Grüne Klassifiizierungssystem unterscheidet zwischen «grünen Aktivitäten» und «Übergangsaktivitäten». Zu den «grünen Aktivitäten» gehören etwa die Forschung, Entwicklung und Demonstration innovativer Nukleartechnologien sowie die erneuerbaren Energien. Zu den «Übergangsaktivitäten» gehören u.a. Neubau und Betrieb von Kernkraftwerken sowie die Stromerzeugung aus verflüssigtem Erdgas.
Das Grüne Klassifiizierungssystem umfasst Grundsätze und Standards für wirtschaftliche Aktivitäten, die zum Erreichen der sechs nachfolgenden Umweltziele beitragen:
- Reduzierung von Treibhausgasen
- Anpassung an den Klimawandel
- nachhaltiger Wasserschutz
- Ressourcenkreislauf
- Vermeidung und Management von Umweltverschmutzung
- Erhaltung der biologischen Vielfalt
Umweltministerin Han Wha-jin sagte: «Die Aufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten von Kernkraftwerken in das koreanische System der grünen Klassifizierung wird eine Gelegenheit sein, die Sicherheit und die Umwelteigenschaften von Kernkraftwerken zu verbessern». Sie ergänzte: «Wir erwarten, dass wir durch die harmonische Nutzung erneuerbarer Energien und der Kernenergie zum Erreichen der Kohlenstoffneutralität im Jahr 2050 beitragen können.»
Südkorea hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40% gegenüber dem Stand von 2018 zu reduzieren und bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Deshalb wurde am 5. Juli 2022 eine neue Energiepolitik verabschiedet.
Quelle
M.A. nach Umweltministerium Südkoreas, Medienmitteilung, 20. September 2022