Südafrika: Ausbaupläne gestoppt
Pläne, wonach die Kernkraftkapazitäten Südafrikas durch den Bau neuer Kernkraftwerke auf 9600 MW erweitert werden sollen, wurden auf Eis gelegt. Dies hat die Regierung mitgeteilt.
Der Energieminister Südafrikas, Jeff Radebe, gab bei der Medienkonferenz über den Entwurf des aktualisierten Integrated Resource Plan (IRP 2018) bekannt, dass die Kernkraftwerkskapazitäten von derzeit 1860 MW bis zum Jahr 2030 beibehalten würden. Die geplanten neuen Kernkraftwerke würden nicht realisiert, sagte er. In Südafrika stehen seit Mitte der 1990er-Jahren zwei Kernkraftwerkseinheiten – Koeberg-1 und -2 – in Betrieb. Sie tragen heute 7% zum Strommix bei.
In den nächsten zehn Jahren werden laut Entwurf des IRP 2018 die erneuerbaren Energien im Fokus stehen. Geplant ist der Zubau von 8100 MW aus Wind, 5670 MW aus Sonne und 2500 MW aus Wasserkraft, erklärte Radebe bei der Vorstellung des IRP-Entwurfs. Zudem sollen weitere 1000 MW aus Kohle und 8100 MW aus Erdgas stammen. Die Mehrheit des Zubaus sei bereits vergeben worden.
Das südafrikanische Kabinett stimmte dem Entwurf am 22. August 2018 zu und schickte ihn in die öffentliche Vernehmlassung, die 60 Tage dauert. Der IRP von 2010, der 2011 in Kraft trat, beinhaltete ein Kernenergie-Neubauprogramm von 9600 MW. Knox Msebenzi, Geschäftsführer der Nuclear Industry Association of South Africa (NIASA), erklärte, der Verband werde sich für den Einschluss der Kernenergie in den IRP 2018 einsetzen.
Quelle
M.A. nach Department of Energy of the Republic of South Africa, Medienmitteilung, 27. August 2018