Standortgebiete für radioaktive Abfälle: Feldbegehungen ab Sommer 2010
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) führt ab Juli 2010 Feldbegehungen in den potenziellen Standortgebieten geologischer Tiefenlager für radioaktive Abfälle durch. Die Begehungen dienen der Vorbereitung von Etappe 2 des Sachplanverfahrens. Die Nagra hat dabei die Aufgabe, konkrete Standorte für die Oberflächenanlagen künftiger Tiefenlager vorzuschlagen.
Die Vorschläge der Nagra – mehrere pro Standortgebiet – sind keine Vorentscheide: Sie werden den regionalen Partizipationsgremien in den Standortregionen in der zweiten Hälfte 2011 zur Diskussion vorgelegt. Mit den Feldbegehungen kann die Nagra Einzelheiten zu Topografie, Baugrund, Erschliessung, raumplanerischen Gegebenheiten und Landschaftsbild einsehen. Auf diese Weise kann ein bestimmter Standort entweder genauer ausgearbeitet oder – bei Nichteignung der realen Umgebung – auch ausgeschlossen werden. Die Feldbegehungen erfolgen nach vorgängiger Information der kantonalen Behörden und der sogenannten Startteams der regionalen Partizipation.
Das Bundesamt für Energie (BFE) hatte am 28. Mai 2010 die provisorischen Standortregionen bekannt gegeben, die im weiteren Auswahlverfahren für geologische Tiefenlager für radioaktive Abfälle angehört werden.
Die Suche nach Lagerstandorten für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (SMA), für hochradioaktive Abfälle (HAA) oder für ein Kombilager beider Abfalltypen soll zwischen zehn und zwölf Jahre dauern. Sie ist in drei Etappen aufgeteilt. Etappe 2 mit der Beurteilung der sozioökonomischen und ökologischen Kriterien soll von Mitte 2011 bis 2014/15 dauern.
Quelle
M.A. nach BFE, Medienmitteilung,1. Juli 2010