SMR-Zulassung: Effizienz durch bi- und multilaterale Zusammenarbeit der Nuklearaufsichtsbehörden
Die Internationale Vereinigung der Nuklearaufsichtsbehörden (INRA) verpflichten sich den Zulassungsprozess von kleinen, modularen Reaktoren (SMR) effektiv und effizient zu gestalten, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Die INRA-Mitglieder wollen sich gegenseitig bei der Vorlizenzierung und Zulassung von SMR unterstützen.
Die INRA ist ein Zusammenschluss der Nuklearaufsichtsbehörden aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Japan, Kanada, der Republik Korea, Schweden, Spanien und den USA. Da erste SMR bereits in Betrieb sind und die Markteinführung weiterer bevorsteht, bereiten sich Nuklearaufsichtsbehörden auf die Zulassung von SMR vor. Ziel der INRA ist es, Wissen auszutauschen und Unterstützung zu leisten, um die nukleare Sicherheit, die Sicherung und den Strahlenschutz zu verbessern.
«INRA-Mitglieder, deren Länder neue Nuklearprogramme verfolgen, verpflichten sich zur proaktiven Zusammenarbeit bei der generischen Auslegungsprüfung (Vorprüfung) und Zulassung von Reaktoren sowie zur Unterstützung der nationalen behördlichen Überprüfungen in Ländern, die neue nukleare Ambitionen (wieder) aufnehmen wollen. Diese INRA-Mitglieder werden sich bemühen, bi- und multilaterale Vereinbarungen zu treffen, um die Bereitstellung von Beratung und Anleitung sowie die gemeinsame Nutzung von regulatorischen Bewertungen […] zu ermöglichen», schrieb die INRA. Der Fokus liege dabei auf einer bi-/multilateralen Zusammenarbeit und nicht auf einer hürdenreichen, breiten internationalen Zusammenarbeit.
Der endgültige Entscheid über die Zulassung eines SMR soll laut INRA bewusst von einer nationalen Aufsichtsbehörde gefällt werden, die auch lokale Faktoren wie Standort- und Umweltfragen berücksichtigt. Die internationale Vorprüfung einer Standardauslegung erleichtere eine effiziente nationale Prüfung, sei aber rechtlich nicht verbindlich.
«Um den Wert der gemeinsamen Bewertung von Reaktorkonstruktionen zu maximieren, müssen sich Länder, die SMR einführen wollen, zu bestimmten SMR-Technologien mit ähnlichen Zeitplänen verpflichten, und die Hersteller müssen ihre Sicherheitsanalysen und Reaktorauslegungen auf ein Niveau entwickeln, das für eine regulatorische Bewertung geeignet ist. Die INRA-Mitglieder verpflichten sich, risikobasierte, verhältnismässige und zielgerichtete Bewertungen vorzunehmen und die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen, um die Technologieentscheidungen zügig umzusetzen», so die INRA.
Quelle
B.G. nach INRA, gemeinsame Erklärung der Mitgliedsländer (z.B. CNSC aus Kanada), 24. Mai 2023
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