Slowenien: Machbarkeitsstudie und SMR-Aktionsplan zu Standort Krško

In Slowenien läuft die Planung für den Bau einer zweiten Kernkraftwerkseinheit am Kernkraftwerksstandort Krško. Gen Energija ist für das Projekt verantwortlich und lässt Machbarkeitsstudien von den Reaktoranbietern Westinghouse Electric und Electricité de France (EDF) anfertigen. Ebenfalls wurde ein Aktionsplan zu kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) vorgelegt, die dort ebenfalls zur Diskussion stehen.

7. Feb. 2025
Künstlerische Darstellung des Kernkraftwerksstandorts Krško in Slowenien
Künstlerische Darstellung des Kernkraftwerksstandorts Krško in Slowenien mit der geplanten Kernkraftwerkseinheit Krško-2 (rechts mit Kühlturm).
Quelle: Gen Energija

Im Juli 2021 hatte das slowenische Ministerium für Infrastruktur eine sogenannte Energiegenehmigung für den Bau eines zweiten Blocks in Krško im Rahmen des Neubauprojekts Jedrska Elektrarna Krško-2 oder JEK2 erteilt. Diese Genehmigung ermöglichte es dem staatlichen Energieunternehmen Gen Energija, die weiteren Planungsschritte auf dem Weg zum Baubeginn in Angriff zu nehmen. 2025 wird das Unternehmen eine Reihe von bereits begonnenen Expertenstudien zu externen Gefahren wie Hochwasser und Erdbeben fortsetzen.

Machbarkeitsstudien für Krško-Zubau
Gen Energija nannte im Oktober 2023 Westinghouse Electric, Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) und Electricité de France (EDF) als mögliche Technologieanbieter für ein bis zwei Kernkraftwerkseinheiten mit einer Leistung von insgesamt bis zu 2400 MW. Die Kosten belaufen sich zwischen EUR 9,587 Mrd. für eine 1000-MW-Einheit und EUR 15,361 Mrd. für eine 1650-MW-Einheit. Inzwischen wurden Westinghouse und EDF für eine technische Machbarkeitsstudie ausgewählt. KHNP hatte sich zuvor zurückgezogen.

Westinghouse und EDF erstellen getrennt voneinander je eine Machbarkeitsstudie, was insgesamt EUR 8,3 Mio. kosten wird. Die Studien werden technologische und behördliche Anforderungen in Europa und Slowenien sowie Aspekte der Sicherheit, Energieerzeugung und Leistung umfassen. Sie sollen zudem «sicherstellen, dass das Projekt auf der Grundlage realistischer technischer Optionen und in Übereinstimmung mit den höchsten Sicherheits- und Technologiestandards konzipiert wird». Am 30. Januar 2025 gab Gen Energija bekannt, dass beide Unternehmen mit ihrer Arbeit begonnen haben.

Aktionsplan zu SMRs vorgelegt
Gen Energija legte zudem «im Rahmen der Debatte über die künftige Energiestrategie des Landes einen Aktionsplan zur Technologie der kleinen, modularen Reaktoren» vor. Dieser stützt sich auf den aktualisierten Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP), den Slowenien verspätet am 7. Januar 2025 bei der EU-Kommission eingereicht hat. Eines der NECP-Szenarien sieht die Inbetriebnahme eines grossen Leistungsreaktors bis 2040 und den Bau eines SMR mit rund 250 MW bis 2050 vor. «2025 werden wir eine Vorstudie zur Machbarkeit von SMR-Projekten in Slowenien durchführen, welche die Identifizierung potenzieller Auslegungen und Standorte […] beinhaltet, und Gespräche mit Anbietern führen», erklärte Gen Energija.

Quelle

B.G. nach Gen Energija, Medienmitteilung, 30. Januar 2025

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