Slowakei: Standortgenehmigung für neues Kernkraftwerk beantragt
Die Jadrová energetická spoločnosť Slovenska (Jess) hat bei der Nuclear Regulatory Authority of the Slovak Republic (ÚJD) einen Antrag auf eine Standortgenehmigung für ein neues Kernkraftwerk eingereicht. Es soll in der Nähe des bestehenden Kernkraftwerks Bohunice gebaut werden, welches an das Dorf Jaslovské Bohunice angrenzt und im Westen der Slowakischen Republik liegt.
Das Projekt Neue Nukleare Ressource (NJZ) sieht ein neues Kernkraftwerk in der Nähe des bestehenden Standorts Bohunice vor. Am 15. Februar 2023 stellte Jess dafür den Antrag auf Standortgenehmigung und reichte zudem «die Anforderungen an die Qualität einer kerntechnischen Anlage und den Vorschlag für die Grundstücksbegrenzung der Anlage» bei der ÚJD zur Genehmigung ein. «Die vollständige Dokumentation umfasst fast 2000 Textseiten», gab Jess bekannt, das für den Bau und Betrieb des neuen Kernkraftwerks verantwortliche Unternehmen. Die Nuklearaufsichtsbehörde ÚJD habe nun gemäss slowakischer Gesetzgebung ein Jahr Zeit, um über den Antrag zu entscheiden.
In der eingereichten Dokumentation würden auch «Fragen zum Sicherheitsbericht für die Inbetriebnahme, zur Zielsetzung des Projekts für die physikalisch-technische Auslegung, zur Methode für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle und ausgedienten Brennelemente, zur Grösse der Notfallplanungszone und zur Umweltverträglichkeitsprüfung behandelt», liess Jess verlauten. Die erforderlichen Gesuchunterlagen habe Jess «im Rahmen der Vorbereitungsphase und im Einklang mit dem genehmigten Geschäftsplan für das Kernkraftwerksprojekt für den Zeitraum 2022 – 2025» vorbereitet. Jess gehört zu 51% dem slowakischen Staatsunternehmen Javys a.s. und zu 49% dem staatliche tschechischen Energieversorger ČEZ.
Auswahl des Technologieanbieters steht noch bevor
Die nun anstehenden Arbeiten würden gemäss aktuellem Zeitplan fortgesetzt und zielten darauf ab, die nach dem Baurecht erforderlichen Unterlagen zu bearbeiten. «Der voraussichtliche Abgabetermin bei der Baubehörde ist Ende 2025», so Jess und ergänzte: «Auch an den Raumplänen, dem Stromnetzanschluss und an der Lösung lokaler Aspekte wie dem Wasserwirtschaftskonzept […] oder dem Transport übergrosser Komponenten wird gearbeitet.»
Ebenfalls bereite Jess die Auswahl eines Lieferanten für die Kernkraftwerkstechnik vor, wobei globale Anbieter zum Zug kommen sollen. Die Tageszeitung Pravda erwähnte, dass laut Umweltverträglichkeitsprüfung ein Kernreaktor der Generation III+ mit einer maximalen installierten Nettoleistung von bis zu 1700 MWe gebaut werden solle. Der Baubeginn könnte 2031 und der Betriebsbeginn 2039 sein.
Quelle
B.G. nach Jess, LinkedIn-Beitrag, sowie Pravda, Artikel, 16. Februar 2023
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