Sellafield: Fortschritte bei Altlastenrückbau
Im britischen Nuklearkomplex Sellafield in West Cumbria steht ein Zwischenlager vor der Inbetriebnahme, das radioaktiven Schlamm eines inzwischen stillgelegten Brennstoff-Durchgangslagers aufnehmen soll.
Zu den wichtigsten Rückbauprojekten auf dem Areal von Sellafield zählt der First Generation Magnox Storage Pond (FGMSP). Darin wurden ausgediente Brennelemente von Magnox-Reaktoren aus Grossbritannien, Italien und Japan zwischengelagert und für die Wiederaufarbeitung vorbereitet. In die neu gebaute Sludge Packaging Plant (SPP1) soll nun der radioaktive Schlamm aus dem stillgelegten Durchgangslager gebracht und sicher gelagert werden. Die SSP1 besteht aus drei grossen rostfreien Stahltanks, von denen jeder 240 t wiegt. Die Betreiberin Sellafield Ltd. schätzt, dass rund 1500 m3 radioaktiver Schlamm aus dem FGMSP abgepumpt werden müssen. Laut dem Unternehmen wird die SPP1 nun letzten Tests unterzogen. Es ist vorgesehen, dass Ende 2014 mit der Befüllung der Tanks zu beginnen. Die Baukosten beziffert die Sellafield mit GBP 240 Mio. (CHF 360 Mio.).
Das FGMSP wurde in den 1950er- und 60er-Jahren gebaut. Rund 27ʼ000 t nuklearer Kernbrennstoff wurde durch das offene Zwischenlager geschleust. Ein Betriebsunterbruch bei der Wiederaufbereitung 1974 hatte zur Folge, dass Brennelemente in den Becken länger als vorgesehen unter Wasser verblieben. Korrosionsschäden, erhöhte Radioaktivität und schlechtere Sicht in den Becken waren die Folge, was die Verarbeitung der Brennelemente weiter verzögerte. Die Fuel Handling Plant ersetzte das FGMSP 1986.
Quelle
M.B. nach Sellafield Ltd., Medienmitteilung, 4. Juni 2014