Schweizer Stromversorger setzen auf Kernenergie
Aus Sicht der Schweizer Strombranche ist die Kernenergie die Schlüsseltechnologie zur künftigen Sicherung der Stromversorgung. Dies geht aus einer Studie des Beratungsunternehmen Accenture sowie des Instituts für Technologiemanagement der Hochschule St. Gallen zum Schweizer Strommarkt hervor.
Ende 2006 befragte Accenture für die «Studie zum Schweizer Strommarkt» 87 Schweizer Energieversorgungsunternehmen zu acht Thesen. Untersucht wurden die Grundhaltungen und Erwartungen der Branche zur Strommarktöffnung, zur Netzregulierung und zum Wandel der Marktstrukturen. Eine der Thesen ist der Stromversorgungslücke gewidmet und lautet: «Ein Gas-Kombikraftwerk ist die einzige realistische Alternative zur Schliessung der Stromversorgungslücke». Damit erklären sich jedoch nur 3% der Befragten einverstanden. 40% der 87 befragten Energieversorgungsunternehmen sehen einzig in der Kernenergie die Option mit höchster Priorität zur Schliessung der Stromversorgungslücke. 31% würden einen Mix aus Kern- und Gaskraftwerken als erste Möglichkeit verfolgen.
Die Tatsache, dass Gas als Energieträger relativ schlecht abschneidet, dürfte aus Sicht der Autoren der Studie einer gewissen Skepsis gegenüber dem internationalen Gasmarkt, dem Argument der Versorgungsunabhängigkeit, aber auch der sich verstärkenden Wahrnehmung des CO2-Problems zuzuschreiben sein. Die Kernenergie hingegen geniesse dank ihrer relativen Versorgungsunabhängigkeit hohe Akzeptanz.
Den «grünen Weg», der vor allem auf das Stromsparen und die Nutzung regenerativer Energien setzt, möchten 21% der befragten Unternehmen beschreiten. 5% setzen auf andere Lösungen. Jedoch sieht kein einziges Unternehmen in Importverträgen eine Alternative zur eigenen Stromproduktion.
Quelle
D.S. nach Accenture, Studie zum Schweizer Strommarkt, 8. Februar 2007