Schweiz: Gesamtenergieverbrauch gesunken

Der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2009 um 2,5% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Wichtigste Gründe dafür waren die wärmere Witterung und die schwache Wirtschaftsentwicklung.

9. Juli 2010

Der gesamte Endenergieverbrauch der Schweiz lag im Jahr 2009 mit 877'560 TJ um 2,5% unter dem Wert des Vorjahres. Dies meldete das Bundesamt für Energie (BFE) mit der Publikation der Gesamtenergiestatistik am 22. Juni 2010. Im Jahr 2008 war der Endenergieverbrauch als Folge der positiven Wirtschaftsentwicklung und kälteren Witterung noch um 4,1% auf 899'880 TJ angestiegen und hatte damit den höchsten nationalen Jahresenergieverbrauch aller Zeiten erreicht.

Weniger Heizöl, Benzin und Strom verbraucht

Bei den Brennstoffen Heizöl extra-leicht (-3,9%) und Erdgas (-4,0%) war der Rückgang deutlich. Während der Benzin- (-2,7%) und der Flugtreibstoffverbrauch (-4,1%) rückläufig waren, stieg der Absatz von Dieselöl um 1,6%. Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich damit fort. Deutlich zurück ging die Verwendung der schweren Heizölsorten (-27%), hingegen nahm die Nutzung von Petrolkoks (+14,7%) zu. Der Elektrizitätsverbrauch ging absolut gesehen um 2,1% zurück; der Stromanteil am Gesamtenergiekonsum stieg indessen auf 23,6%. Der Atomstromanteil bei der Inlanderzeugung betrug 39,3%.

Verbrauchsanstieg bei erneuerbaren Energien

Weiter zugenommen hat die Nutzung von Energieholz (um 2,1% auf einen Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 4,1%) und den «übrigen erneuerbaren Energien» (um 6,5% auf insgesamt 1,4%), jedoch weniger stark als noch im Vorjahr. Bei den «übrigen erneuerbaren Energien» wurden deutlich weniger Biotreibstoffe verbraucht (-28,6%), die Nutzung von Biogas blieb hingegen praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichneten 2009 auch die Nutzung von Solarwärme (um 13,2% auf 0,19%) und Umweltwärme (um 8,6% auf 1,00%). Praktisch konstant blieb die Nutzung der Fernwärme (Abnahme um 0,7%, Anteil am Gesamtverbrauch weiterhin 1,8%). Die energetische Verwendung von Industrieabfällen (-12,6% auf 1,2%) und Kohle (-6,4% auf 0,7%) lag unter den Vorjahreswerten.

Wärmere Witterung und wirtschaftliche Flaute

Wichtigste Gründe für den Rückgang des Energieverbrauchs waren die im Vergleich zum Vorjahr wärmere Witterung und der wirtschaftliche Abschwung: Die Heizgradtage nahmen gegenüber 2008 um 4,9% ab und das Bruttoinlandprodukt sank um 1,5%. Diese beiden Einflussfaktoren kompensierten den Mehrverbrauch, der sich aus dem Zuwachs der mittleren Wohnbevölkerung um 1,1% und der Zunahme des Motorfahrzeugbestands um 0,5% ergab, meldete das BFE.

Quelle

D.S. nach BFE, Medienmitteilung, 22. Juni 2010

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