Schweden: SKB erhält Umweltgenehmigungen für geologisches Tiefenlager und für Verpackungsanlage für ausgediente Brennelemente

Die schwedische Entsorgungsorganisation SKB hat die Umweltgenehmigungen für den Bau und Betrieb des geologischen Tiefenlagers für ausgediente Brennelemente in Forsmark und der Verpackungsanlage in Oskarshamn erhalten. SKB darf zudem mit ersten Arbeiten in Forsmark beginnen.

25. Okt. 2024
Illustration des schwedischen geologischen Tiefenlagers
Ansicht der ober- und unterirdischen Anlagen des geologischen Tiefenlagers Söderviken in Forsmark in der schwedischen Gemeinde Östhammar.
Quelle: SKB

Am 24. Oktober 2024 wurde der Svensk Kärnbränslehantering AB [SKB] eine Genehmigung nach dem Umweltgesetzbuch für ein geologisches Tiefenlager für ausgediente Kernbrennstoffe erteilt. Die Genehmigung umfasst eine Verpackungsanlage [für ausgediente Brennelemente] in Simpevarp, Gemeinde Oskarshamn, und ein geologisches Tiefenlager in Forsmark, Gemeinde Östhammar», teilte das Land- und Umweltgericht des Bezirksgerichts Nacka mit. Auf LinkedIn präzisierte SKB, dass sie die «Umweltgenehmigung für den Bau und Betrieb» der beiden Entsorgungsanlagen vom Land- und Umweltgericht erhalten habe. «Dies ist ein grosser Meilenstein für SKB und wichtig für die fossilfreie Stromerzeugung in Schweden», liess der SKB-CEO Stefan Engdahl verlauten.

An die Erteilung der Genehmigung sind Auflagen geknüpft. «Die Auflagen […] zielen darauf ab, die Auswirkungen der Tätigkeiten auf die Umwelt durch Schutzmassnahmen gegen Lärm, Grundwasserabsenkung, Ableitungen in Gewässer usw. zu begrenzen», teilte das Gericht mit. Mehrere Auflagen würden auf geschützte Arten und Naturgebiete in Forsmark abzielen, damit die hohen Naturwerte erhalten blieben. Ebenfalls gelte die Genehmigung nur für Atommüll aus den zwölf Reaktoren (sechs davon in Betrieb) des aktuell laufenden schwedischen Kernenergieprogramms und nicht für Atommüll aus möglichen neuen Reaktoren, hielt das Gericht fest.

Erste Arbeiten beginnen schon in wenigen Wochen
Für SKB ist auch der folgende Entscheid des Land- und Umweltgerichts wichtig: «SKB erhält die Möglichkeit, mit den Arbeiten zu beginnen, auch wenn gegen das Urteil Berufung beim Berufungsgericht für Land und Umwelt in Svea eingelegt wird.» Deshalb verkündete SKB, dass «die ersten Arbeiten am Standort Forsmark zum Jahreswechsel beginnen können» und bezog sich dabei auf oberirdische Arbeiten und Schutzmassnahmen, welche in Angriff genommen werden.

Für den eigentlichen Bau braucht es eine weitere Genehmigung
Bereits im Januar 2022 genehmigte die schwedische Regierung den Bau des geologischen Tiefenlagers in Forsmark und der Verpackungsanlage in Oskarshamn. Nun gab es die Umweltgenehmigung des Land- und Umweltgerichts. Dieses äusserte sich zum weiteren Verlauf des Verfahrens wie folgt: «Nach der Umweltgenehmigung wird die schwedische Strahlenschutzbehörde die schrittweise Prüfung des Endlagers gemäss dem Gesetz über nukleare Tätigkeiten fortsetzen.». Anna Porelius, Leiterin der Kommunikationsabteilung bei SKB erwähnte im September 2024, dass die SKB vor dem eigentlichen Baubeginn «einen genehmigten Sicherheitsanalysebericht der schwedischen Strahlenschutzbehörde» (Swedish Radiation Safety Authority, SSM) benötige. SKB hofft, in den 2020er-Jahren mit dem eigentlichen Bau des Tiefenlagers zu beginnen, damit dieses etwa zehn Jahre später in Betrieb genommen werden kann.

Quelle

B.G. nach SKB, Medienmitteilung, 18. September 2024; Land- und Umweltgericht des Bezirksgerichts Nacka, Medienmitteilung, 24. Oktober 2024 sowie SKB, LinkedIn-Post mit Kurzvideo, 24. Oktober 2024

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