Russland und Bolivien verstärken nukleare Zusammenarbeit
Der russische Staatskonzern Rosatom und das Ministerium für Kohlenwasserstoffe und Energie Boliviens haben eine Vereinbarung zur Ausbildung und Schulung im Bereich der Kernenergie und ein weiteres Abkommen zur Zusammenarbeit bei der Stärkung der öffentlichen Akzeptanz unterzeichnet.
Die neuen Abkommen unterzeichneten der Erste stellvertretende Generaldirektor der Rosatom, Kirill Komarow, und der bolivianische Minister für Kohlenwasserstoffe und Energie, Luis Alberto Sanchez, im Beisein von Boliviens Vizepräsidenten Alvaro García Linera.
Im Rahmen der Vereinbarung zur öffentlichen Akzeptanz einigten sich die Partner auf eine bilaterale Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Umsetzung von Öffentlichkeits- und Werbekampagnen für das geplante Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kerntechnik in El Alto. Komarow erklärte, die öffentliche Akzeptanz sei eine wesentliche Voraussetzung für Länder, die in die Kernkraft einsteigen wollen.
Boliviens Präsident Evo Morales hatte im Oktober 2015 angekündigt, in der Stadt El Alto ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kerntechnik mit russischer Unterstützung bauen zu wollen. Das neue Zentrum soll drei Hauptkomponenten umfassen: eine Zyklotron-Radiotherapie-Einheit, eine Mehrzweck-Gamma-Bestrahlungsanlage und einen Forschungsreaktor.
Die zweite Vereinbarung beinhaltet die Entwicklung von Ausbildungs- und Schulungsprogrammen, die Kerntechnik-Ausbildung bolivianischer Studenten an russischen Institutionen, gemeinsame Lehrerweiterbildungsprogramme, die Entwicklung methodologischer und wissenschaftlicher Literatur zur friedlichen Nutzung der Kernenergie sowie die Organisation von Grundlagenkursen in Wissenschaft und Kerntechnik für Studierende.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 11. Juli 2016