Russland baut kleines Kernkraftwerk aus sechs SMRs in Usbekistan

Russland und die ehemalige sowjetische Teilrepublik Usbekistan haben eine Vereinbarung über den Bau eines kleinen Kernkraftwerks beschlossen. Dieses soll aus sechs kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) des Typs RITM-200N bestehen. Der Baustart in der usbekischen Region Jizzax (auch Dschissach geschrieben) soll noch diesen Sommer erfolgen.

4. Juni 2024
Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen Russland und Usbekistan
Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen Russland und Usbekistan über den Bau von sechs SMRs in der usbekischen Region Jizzax durch den russischen Staatskonzern Rosatom.
Quelle: Usatom

Russland setzt SMRs des Typs RITM-200 seit wenigen Jahren erfolgreich auf seinen Atomeisbrechern ein. Im Osten Russlands steht mit dem Jakutien-SMR zudem eine landbasierte Version (RITM-200N) davon in Bau, der über eine thermische Leistung von 190 MW und eine elektrische Leistung von 55 MW verfügt. Der Jakutien-SMR soll 2027 fertiggestellt und 2028 in Betrieb genommen werden. In der usbekischen Region Jizzax, die südwestlich der Hauptstadt Taschkent liegt, will nun Russland gleich sechs dieser SMRs bauen und damit ein kleines Kernkraftwerk mit einer Gesamtkapazität von 330 MW schaffen.

Bei einem Staatsbesuch in Usbekistan haben der russische und der usbekische Präsident eine ergänzende Vereinbarung über den Bau dieses kleinen Kernkraftwerks unterzeichnet. «Prognosen zufolge wird sich der Bedarf an Energieressourcen in Usbekistan bis 2050 fast verdoppeln. Es liegt auf der Hand, dass unser Land für den stabilen Betrieb des Energiesystems und die Wirtschaftsentwicklung neben den erneuerbaren Energiequellen auch eine Grundlaststromquelle bereitstellen muss», äusserte sich Azim Akhmedkhadjaev, Direktor der staatlich-usbekischen Kernenergieagentur Usatom.

Baustart schon diesen Sommer
Alexej Lichatschew, der Generaldirektor des russischen Staatskonzerns Rosatom, betonte, dass Russland weltweit den ersten Exportvertrag für einen SMR unterzeichnet habe und ergänzte: «Es handelt sich nicht um irgendeinen Vorvertrag, sondern wir beginnen noch in diesem Sommer mit dem Bau.» Der ausgewählte Standort in der Region Jizzax ist gemäss Rosatom bereits untersucht und auf seine Eignung und Sicherheit hin überprüft worden, «was den Zeitplan für die Projektdurchführung erheblich verkürzen wird».

Im April 2024 erwähnte der russische Minister für Handel und Industrie, Denis Manturow, einen sehr gut untersuchten und für ein Kernkraftwerk geeigneten Standort in der Nähe des Tuzkansees in der Region Jizzax. Für diesen gebe es Vorbereitungen für einen Vertrag mit Usbekistan für zwei WWER-1200-Einheiten und zusätzliche kleinere Reaktoren.

Quelle

B.G. nach Rosatom, Medienmitteilung, 27. Mai 2024, sowie dario.uz, Bericht vom 30. April 2024

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