Russische Supraleiter für Iter
Der russische Industriebetrieb Tschepezki Mechanitscheski Sawod (TMS) in Glasow (Teilrepublik Udmurtien) hat mit der Herstellung von Supraleitern begonnen, die Russland zum Internationalen Themonuklearen Experimentalreaktor (Iter) beiträgt.
Russland wird im Rahmen des Iter-Übeinkommens bis 2013 insgesamt 170 t Supraleiter aus Niob-Zinn- und Niob-Titan-Legierungen liefern. Das Iter-Projekt benötigt sie für die Herstellung der Magnete, deren Felder das Plasma während der Fusionsreaktion im Iter-Torus einschliessen.
TMS – ein Unternehmen der Atomenergoprom
Die TMS ist das einzige Unternehmen in Russland, das Supraleiter herstellen kann. Es ist spezialisiert auf die Fabrikation von Erzeugnissen aus Sondermetallen für den Nuklearsektor und gehört zur TVEL OJSC, einer Tochter des staatlichen russischen Kernenergiekonzerns Atomenergoprom. Der Auftrag der Iter-Organisation an die TMS sichert in Glasow 400 Arbeitsplätze. Die TMS ist laut dem Koordinator der russischen Beiträge an das Iter-Projekt, Anatoli Krasilnikow, eines der zwölf führenden Industrieunternehmen, das die Iter-Organisation mit einem solchen Grossauftrag betraut hat.
Nach Abschluss des Iter-Auftrags plant die TMS, Supraleiter vor allem für Geräte im medizinischen Sektor zu liefern. Zudem könnte sie Supraleiter für die geplante Modernisierung des Schwerionenbeschleunigers am Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) in Darmstadt herstellen.
Quelle
P.B. nach Atomenergoprom, Pressemitteilung, 23. April 2009