Rekordbudget des US-DOE für 2005
Der amerikanische Energieminister, Spencer Abraham, legt im Rahmen der Ausgabenpolitik der Bush-Administration für das am 1. Oktober 2004 beginnende Fiskaljahr 2005 das höchste Budget vor, welches das Department of Energy (DOE) je eingab.
Mit vorgesehenen Auslagen von insgesamt USD 24,3 Mrd. (rund CHF 30 Mrd.) will das DOE die vier strategischen Stossrichtungen des Präsidenten wirksam unterstützen: Verbesserung der nationalen Sicherheit, Sicherung der Energieversorgung, Forschung, Umweltschutz. Entsprechend setzt das DOE seine Prioritäten in den Bereichen Verteidigung, Energie, Forschung und Umwelt.
An erster Stelle stehen für das DOE künftig wieder die militärischen Programme. Ihr Anteil wächst um 4% auf USD 9,0 Mrd. Sie sind bestimmt für Kernwaffen, atomare Schiffs- und Unterseebootantriebe sowie den Schutz der entsprechenden Anlagen und Betriebe. Als Teil der Verteidigungsauslagen betrachtet das DOE auch die Förderung der nuklearen Nichtverbreitungsprogramme. Dafür will es USD 1,35 Mrd. aufwenden.
Für den Bereich Energieprogramme beantragt das DOE USD 2,5 Mrd. Einen Schwerpunkt setzt es bei der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft. Die Absicht ist, mit Wasserstoff aus anderen Energiequellen - darunter namentlich auch aus Uran mit Kernreaktoren der IV. Generation - importiertes Erdöl zu ersetzen. Die fossilen Energieprogramme müssen im Vergleich zum Budget 2004 Kürzungen hinnehmen. Doch immerhin will das DOE noch USD 447 Mio. zur Erforschung und Entwicklung fortgeschrittener Kohletechnologien einsetzen. Einen Anstieg von 1,2% auf USD 410 Mio. dürfen die Programme zur Entwicklung der Kernenergie verzeichnen. Dazu gehört mit USD 31 Mio. die Förderung der internationalen Generation IV Nuclear Energy Systems Initiative. Eine grössere Investition plant das DOE in das Idaho National Engineering and Envi ronmental Laboratory. Es soll reaktiviert und mit dem Argonne National Laboratory-West zusammen als neues Idaho National Laboratory zum strategischen Zentrum der amerikanischen Kernenergieforschung und -entwicklung aufgewertet werden.
Der Bereich wissenschaftliche Forschung wird im Budget mit USD 3,4 Mrd. bedacht, rund 2% mehr als im Fiskaljahr 2004. Neben der Nanotechnologieentwicklung sowie der systematischen Erforschung von Mikroben zur chemischen Dekontamination und Wasserstofferzeugung gehört in diesen Bereich auch die Fusionsforschung. Dafür budgetiert das DOE USD 264 Mio. Davon sind USD 38 Mio. als Beitrag an den Iter (International Thermonuclear Expérimental Reactor) reserviert.
Fast so viel wie für die militärischen Programme - nämlich USD 8,6 Mrd. -will das DOE im Fiskaljahr 2005 für Umweltprojekte ausgeben. Davon sollen nicht weniger als USD 7,4 Mrd. an beschleunigte Sanierungsprogramme für ehemalige militärische und zivile Kernanlagen gehen. Diese Mittel werden es ermöglichen, grössere frühere Gelände wie Rocky Fiats, Fernald und Mound zusammen mit einigen kleineren bis 2006 fertig zu sanieren. Mit USD 907 Mio. einen neuen Höchstwert erreicht auch die Budgetzuwendung an das Abfallprogramm mit dem nationalen Langzeitlager Yucca Mountain als wichtigstem Projekt. Das Lager soll ab 2010 in Betrieb gehen und neben dem bestrahlten Brennstoff aus allen Kernkraftwerken auch Abfälle wie die Überreste des geschmolzenen Reaktorkerns von Three Mile Island aufnehmen. Das Mehrjahresbudgetprogramm sieht vor, ab 2006 für Yucca Mountain jährlich sogar USD 1,3 Mrd. aufzuwenden. Die Mittel werden dem Fonds entnommen, den die Bundesregierung aus den Beiträgen der Kraftwerksbetreiber geäufnet hat. Zum Bereich Umwelt gehört schliesslich auch der politisch bedeutsame Budgetposten von USD 43 Mio. für Kompensationszahlungen für Berufskrankheiten an ehemalige Mitarbeiter von DOE-Projekten.
Quelle
P.B. nach Medienmitteilung des DOE, 2. Februar 2004