Region Normandie kandidiert als EPR-Standort
Die Normandie – eine Region im Norden Frankreichs – stellt sich laut der französischen Société française d’énergie nucléaire (SFEN) als Standort für den Bau einer neuen Generation französischer Kernkraftwerke zur Verfügung.
Anlässlich einer Tagung in Caen am 28. Februar 2019 schlug der Präsident der Region Normandie, Hervé Morin, seine Region als offiziellen Kandidaten für den Bau von zwei neuen EPR – EPR 2 genannt – vor. Morin erklärte im Beisein des Präsidenten der Electricité de France (EDF), Jean-Bernard Lévy, die Kernenergie sei «CO2-arm und deshalb eine Energieform der Zukunft».
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor erklärt, Frankreich werde um 2022 entscheiden, ob die Electricité de France (EDF) neue Kernkraftwerkeinheiten bauen dürfe. Der im Januar 2019 veröffentlichte Energieplan des Landes fordert, dass vier bis sechs Einheiten bis 2023 endgültig stillgelegt werden und die installierte Leistung des Kernkraftwerksparks auf die heutigen 63,2 GW gedeckelt wird.
Lévy erinnerte an der Tagung, dass die Kernenergiebranche in der Normandie insgesamt bereits 28’000 Personen in den drei Kernkraftwerken Flamanville, Penly und Paluel sowie in einer Anlage für Behandlung und Recycling abgebrannter Brennelemente in La Hague beschäftigt. «Der regionale wirtschaftliche Nutzen für diese führende Industrie – nach Luftfahrt und Automobilindustrie der drittgrösste Industriezweig in Frankreich –, liegt in der Grössenordnung von einer Milliarde Euro pro Jahr», so Lévy.
Laut EDF soll im Rahmen des EPR-2-Projekts die Kosten und Bauzeiten optimiert werden, um die Wirtschaftlichkeit des EPR zu steigern.
Quelle
M.A. nach SFEN, Medienmitteilung, 5. März 2019