Regierungs-Industrie-Konferenz: «Die Zukunft der Kernenergie ist jetzt»
Vertreter von 20 OECD-Ländern und der Nuklearindustrie haben die Rolle der Kernenergie beim Erreichen der Klima- und Energiesicherheitsziele hervorgehoben. Dies im Rahmen der ersten Regierungs-Industrie-Konferenz die von der Nuclear Energy Agency (NEA) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Regierung Frankreichs organisiert wurde. Die Vertreter betonten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und legten Vorschläge für griffige Massnahmen vor.
An der Konferenz «Roadmaps to New Nuclear» in Paris diskutierten die Teilnehmer zwei Tage lang über den Bau neuer Kernkraftwerke und welche Voraussetzungen es brauche, damit die Kernenergie ihre Schlüsselrolle bestmöglich wahrnehmen könne. An der Konferenz nahmen Energieminister und Leiter der Delegationen aus Bulgarien, Estland, Finnland, Frankreich, Ghana, Grossbritannien, Japan, Kanada, Korea, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn und den USA teil – und Italien als Gast. Dazu kamen etwa 40 Vertreter der internationalen Nuklearindustrie.
In ihrer Abschlusserklärung betonten die Regierungen die entscheidende Rolle der Kernenergie in einer Zeit, in der die Energieversorgungssicherheit und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen immer wichtiger würden. «Die Erreichung dieses ehrgeizigen Ziels erfordere eine erhebliche Steigerung der Bemühungen in Bezug auf Energieeffizienz und Energieeinsparungen sowie die maximale Nutzung aller Null- und Niedrigemissions-Energiequellen.» Dazu gehörten sowohl Kernenergie als auch erneuerbare Energiequellen. Die Bereitstellung neuer Kernkraftwerke und der dauerhafte Betrieb (Langzeitbetrieb) bestehender Anlagen unter höchsten Sicherheitsstandards sei dabei von entscheidender Bedeutung.
Massnahmenkatalog im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Um dies zu erreichen, müssten Regierungen und Industrie jetzt handeln, um die besten Bedingungen für den Erfolg zu schaffen. Im Hinblick auf die Ende November beginnende Weltklimakonferenz in Dubai schlagen die Teilnehmer konkrete Massnahmen und Leitprinzipien zur Unterstützung der «Roadmap» vor. Diese umfassen unter anderem innovative Finanzierungsansätze, wie öffentlich-private Partnerschaften. Daneben soll die internationale Zusammenarbeit gefördert werden, um die politischen Rahmenbedingungen sowie Standards zum Bereitstellen der Kernenergie zu unterstützen. Dabei gelte es auch, die sichere und effiziente Abfallbewirtschaftung zu berücksichtigen.
Ausserdem wurde vorgeschlagen, die öffentlichen Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen im Zusammenhang mit Sicherheitsfragen sowie fortgeschrittene innovative Kerntechnologien zu unterstützen. Dazu gehören auch kleine, modulare Reaktoren (SMRs), Reaktoren der Generation IV sowie andere fortgeschrittene Designs mit verbesserter Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit sowie die Kernfusion. Des Weiteren umfasst das Abschlusspapier Anregungen für die Sicherstellung von Lieferketten und Brennstoffversorgung sowie für eine qualifizierte Arbeitskräfteentwicklung.
Quelle
S.D. nach französischem Ministerium für Energiewende, Medienmitteilung, 29. September 2023
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