Radioaktive Abfälle in Frankreich: Rückzieher einer Gemeinde
Der Gemeinderat von Pars-lès-Chavanges hat am 4. Juli 2009 seine Kandidatur für die Aufnahme eines oberflächennahen Endlagers für langlebige schwachaktive Abfälle in Frankreich zurückgezogen.
Die Agence nationale pour la gestion des déchets radioactifs (Andra) hatte am 24. Juni 2009 mitgeteilt, dass in zwei Gemeinden im Departement Aube weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Eignung als Standort eines oberflächennahen Endlagers für langlebige schwachaktive Abfälle näher zu ermitteln. Die beiden ausgewählten Gemeinden – Auxon und Pars-lès-Chavanges – hatten sich zusammen mit rund 40 weiteren Gemeinden freiwillig als Kandidaten gemeldet.
Aufgrund der steigenden Polemik rund um die Vorselektion potenzieller Lagerstandorte im Departement Aube, der Absage von Pars-lès-Chavanges und der Besorgnis in Auxon rief der Präfekt des Departements Aube, Christian Rouyer, an einer Pressekonferenz am 9. Juli in Anwesenheit der beteiligten Behörden zu mehr Gelassenheit sowie zu einem wirklichen Dialog auf. Er erklärte, Auxon werde nicht die alleinige potenzielle Standortgemeinde bleiben. Das Auswahlverfahren sei bereits im Gang, um in den nächsten Monaten eine bis zwei weitere Gemeinden aus den vorselektionierten Kandidaten vorschlagen zu können. Rouyer erinnerte daran, dass – nach Abschluss der etwa zwei Jahre in Anspruch nehmenden Studien – die in die engere Wahl genommenen Gemeinden sich nochmals für oder gegen ein Lager entscheiden könnten.
Quelle
M.A. nach Andra, Medienmitteilung, 4. Juli, und Préfecture de l’Aube, Pressekonferenz, 9. Juli 2009