Proxima Fusion: neues deutsches Start-up im Wettlauf um das erste kommerzielle Fusionskraftwerk

Das deutsche Kernfusions-Start-up Proxima Fusion hat bekanntgegeben, dass es die Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit aufgebrachten EUR 7 Mio. abschliessen konnte. Das Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) will am Anfang der 2030er-Jahre seinen Prototypen eines Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators in München bauen.

12. Juni 2023
Wendelstein-7-X
Der Stellarator des Start-ups Proxima Fusion soll auf der Auslegung der abgebildeten Fusionsforschungsanlage Wendelstein 7-X basieren.
Quelle: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik / Jan Hosan

Proxima Fusion wurde im Januar 2023 als Spin-out des IPP gegründet. Es bestehe aus ehemaligen Wissenschaftlern und Ingenieuren des IPP, des amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des Forschungslabors Google-X. «Ziel der Gruppe ist es, in den kommenden Jahren einen neuen Hochleistungsstellarator zu entwickeln», gab Proxima Fusion bekannt. Das Fundraising werde gemeinsam von Plural und UVC Partners geleitet und vom High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Wilbe-Gruppe unterstützt.

«Die Arbeiten von Proxima Fusion bauen auf dem Wendelstein 7-X des IPP auf», liess das Start-up verlauten. Stelleratoren könnten im Vergleich zu Tokamaks mit weniger operativem Aufwand im stationären Zustand betrieben werden und böten eine attraktive Lösung für die Bewältigung der Wärmebelastung der Materialoberflächen. Anfängliche Probleme mit den ersten Stellaratoren seien überwunden worden und es habe bedeutende experimentelle Fortschritte mit Wendelstein 7-X und bei der Modellierung von Stellaratoren gegeben.

«Die deutsche Regierung hat über Jahrzehnte mit visionären Investitionen die Stellaratortechnologie in Deutschland bis zur Weltspitze vorangebracht. Auf dem dadurch geschaffenen Know-how in Instituten und Unternehmen können wir nun als Start-up aufbauen», schrieb Proxima Fusion. Seinen Firmensitz hat das Unternehmen in München, was die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls dort ansässigen IPP erleichtere. In den nächsten zwölf Monaten werde man sich zusammen mit akademischen und industriellen Partnern auf die Fertigstellung einer ersten Auslegung des Fusionskraftwerks konzentrieren.

Quelle

B.G. nach Proxima Fusion und IPP, Medienmitteilungen, 30. Mai 2023 sowie Website

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