Polen: Westinghouse reicht Offerte zum Bau von sechs AP1000-Blöcken ein
Der amerikanische Botschafter in Polen hat im Namen des Department of Energy (DOE) den «Konzept- und Ausführungsbericht für die Zusammenarbeit im zivilen Nuklearbereich» an die polnische Ministerin für Klima und Umwelt, Anna Moskwa, in Warschau überreicht. Enthalten ist die Offerte für den Bau von sechs Westinghouse-Reaktoren in Polen.
Am 12. September 2022 überreichte der amerikanische Botschafter in Polen, Mark Brzezinski, der polnischen Ministerin für Klima und Umwelt, Anna Moskwa, einen Konzept- und Ausführungsbericht. Bei diesem Bericht handelt es sich um «einen detaillierten bilateralen Fahrplan für den Bau von sechs grossen Kernreaktoren unter Verwendung amerikanischer Technologie und um einen Rahmen für die strategische Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Polen im Bereich der zivilen Kernenergie», gaben beide Länder bekannt. Diese Zusammenarbeit sowie die Berichterstellung seien im Oktober 2020 in einem zwischenstaatlichen Abkommen festgelegt worden.
«Der Konzept- und Ausführungsbericht ist mehr als ein kommerzielles Angebot und spiegelt 18 Monate intensiver Arbeit und Millionen von Dollar an von den USA finanzierten Analysen und Bewertungen wider», hiess es in der Medienmitteilung. «Zur Unterstützung haben […] Westinghouse und Bechtel detaillierte Studien über die Machbarkeit der AP1000-Technologie durchgeführt, um die Erwartungen des polnischen Kernenergieprogramms und von Polskie Elektrownie Jądrowe, dem Investor für den Bau von Kernkraftwerken in Polen, zu erfüllen». Auch sei das endgültige Dokument von Experten gründlich geprüft und von einem bilateralen Lenkungsausschuss für vollständig befunden worden.
Polen hat noch nicht entschieden, wer die Kernkraftwerke bauen und die Technologie liefern soll. Dies hat Anna Moskwa auch in ihrer Reaktion auf die Offerte festgehalten: «Dieser Bericht wird von der polnischen Regierung berücksichtigt werden, wenn sie im Herbst dieses Jahres wichtige technologiebezogene Entscheidungen trifft. Die Nutzung der Kernenergie in Polen wird einen wichtigen Beitrag zur sozioökonomischen Entwicklung und – was durch den Ausbruchs der russischen Aggressionen gegen die Ukraine in jüngster Zeit besonders wichtig geworden ist – zur Sicherung der Energieversorgung leisten.»
Angebote aus Frankreich und Südkorea liegen bereits vor
Polen will in die Kernenergie einsteigen und dazu bewährte grosse Druckwasserreaktoren der Generation III und III+ mit einer installierten Leistung von 6000 bis 9000 MW bauen. Dies in den Ortschaften Lubiatowo und Kopalino an der Ostsee. Der Bau des ersten Kernkraftwerks soll 2026 beginnen und die erste Einheit soll 2033 in Betrieb genommen werden. Die polnische Regierung hat bereits Angebote von Unternehmen erhalten: von der französischen EDF für Reaktoren des Typs EPR und von der südkoreanischen KHNP für APR-1400-Reaktoren.
Quelle
B.G. nach polnischer Regierung sowie amerikanischer Botschaft in Polen, gemeinsame Medienmitteilung, 12. September 2022
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