Olkiluoto-3: Areva-Siemens erhöht Schadenersatzforderung
Im Streit um die Verzögerungen und den damit verbundenen Mehrkosten beim Bau des EPR Olkiluoto-3 in Finnland hat das französisch-deutsche Baukonsortium Areva-Siemens dem Schiedsgerichtshof der Internationalen Handelskammer (ICC) eine aktualisierte Schadenersatzforderung unterbreitet.
Laut Bauherrin Teollisuuden Voima Oyj (TVO) fordert die Areva-Siemens nun gesamthaft EUR 2,6 Mrd. (CHF 3,2 Mrd.) für die wegen Verzögerungen entstandenen Mehrkosten beim Bau von Olkiluoto-3. Das Baukonsortium hatte bereits im Dezember 2008 bei der ICC einen Antrag auf Einleitung eines Schiedsverfahren eingereicht und damals EUR 1,9 Mrd. (CHF 2,3 Mrd.) Schadenersatz gefordert. Zu diesem Betrag hinzu kommen nun laut TVO rund EUR 70 Mio. (CHF 86 Mio.) für Zahlungsverzug von Seiten der TVO im Rahmen des Festpreisvertrages, rund EUR 700 (CHF 860 Mio.) für Verzugszinsen und rund EUR 120 Mio. (CHF 150 Mio.) für entgangenen Gewinn. Die TVO ihrerseits verlangt vom Konsortium EUR 1,8 Mrd. (CHF 2,2 Mrd.) für zusätzlich entstandene Kosten und entgangenen Gewinn. Die TVO kündigte in einer Medienmitteilung an, sie werde die neue Forderung der Areva-Siemens eingehend prüfen und zu gegebener Zeit darauf antworten.
Die Grundsteinlegung von Olkiluoto-3 wurde im September 2005 gelegt. Ursprünglich hätte das Werk 2009 den Betrieb aufnehmen sollen. Verschiedene bauliche und systemtechnische Probleme führten immer wieder zu Verzögerungen. Im Februar 2013 teilte die TVO mit, dass die kommerzielle Inbetriebnahme des EPR möglicherweise erst im Jahr 2016 erfolgen könne.
Quelle
M.A. nach TVO, Medienmitteilung, 29. Oktober 2013
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