Niger: Schürfrechte für eine weitere Uranmine entzogen

Die Militärmachthaber von Niger haben dem kanadischen GoviEx Uranium Inc. die Abbaugenehmigung für das Uranprojekt Madaouela entzogen.

30. Juli 2024
Madaouela-Uranprojekt im Norden Nigers
Unsichere Zukunft für das Madaouela-Projekt im Norden Nigers: Die Militärregierung hat die Uranabbaugenehmigung widerrufen.
Quelle: GoviEx Uranium

«Die Entscheidung, uns die Schürfrechte zu entziehen, ist besonders unbegreiflich, wenn man bedenkt, welche Folgen dies für künftige Erschliessungsunternehmen haben könnte, die praktisch bei null anfangen müssten. Die Notwendigkeit, eine neue Bohrkampagne, Umweltverträglichkeitsprüfungen, soziale Studien, metallurgische Tests usw. durchzuführen – Aufgaben, in die wir bereits Millionen investiert haben – werden unweigerlich zu erheblichen Projektverzögerungen führen», schreibt GoviEx in einem Brief an seine Aktionäre. Solche Verzögerungen stünden im Widerspruch zu den erklärten Zielen der Regierung für eine rasche Entwicklung und wirtschaftlichen Fortschritt in der Region. Im Juni hatte das Unternehmen das radiologische Zertifikat erhalten, das eine behördliche Voraussetzung für die Aufnahme des Abbaus ist.

Laut GoviEx Uranium entspricht diese Entscheidung nicht dem im geltenden Bergbaugesetz vorgeschriebenen Entzugsverfahren. Das Unternehmen sei zwar bestrebt, die Transparenz aufrechtzuerhalten und die Zusammenarbeit mit Regierungsvertretern und Interessengruppen fortzusetzen, schreibt GoviEx Uranium in einer Mitteilung. Es behalte sich jedoch das Recht vor, die Entscheidung über den Entzug der Schürfrechte vor den zuständigen nationalen oder internationalen Gerichten anzufechten.

Am 26. Juni 2023 hatte das Militär den demokratisch gewählten Präsidenten Nigers, Mohamed Bazoum, entmachtet und die Verfassung ausser Kraft gesetzt. Der langjährige Anführer der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tchiani, erklärte sich zum Staatschef.

Dem französischen Unternehmen Orano war bereits Anfang Juli 2024 die Betriebsgenehmigung für die Uranmine Imouraren entzogen worden.

Quelle

M.A. nach GoviEx Uranium, Medienmitteilungen, 6. Juni und 4. Juli 2024 und Letter to Stakeholders, 17. Juli 2024

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