Niederlande: zweites Bauvorhaben in Borssele

Die niederländische Energy Resources Holding (ERH) beabsichtigt, am bestehenden Standort Borssele – in der Provinz Zeeland im Südwesten der Niederlande – ein neues Kernkraftwerk zu bauen. Sie hat am 7. September 2010 das Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt über ihr Vorhaben schriftlich unterrichtet.

10. Sep. 2010
Am Standort Borssele soll nach dem Willen der Energy Resources Holding ein zweites Kernkraftwerk errichtet werden. Unabhängig davon hat auch das Energieunternehmen Delta entsprechende Pläne.
Am Standort Borssele soll nach dem Willen der Energy Resources Holding ein zweites Kernkraftwerk errichtet werden. Unabhängig davon hat auch das Energieunternehmen Delta entsprechende Pläne.
Quelle: RNW

Die ERH reichte dem Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt eine sogenannte Startnotiz ein. Damit wird das Bewilligungsverfahren für ein neues Kernkraftwerk eingeleitet. Im 41-seitigen Dokument umreisst die ERH ihr Bauvorhaben. Geplant ist ein Kernkraftwerk der dritten Generation mit einer Gesamtleistung von höchstens 2500 MW. In Frage kommen laut ERH entweder eine oder zwei AP1000-Einheiten der Westinghouse, ein einzelner EPR der Areva oder ein Siedewasserblock. Nach Angaben des Unternehmens könnte der Bau 2015 beginnen und die Inbetriebnahme 2019 erfolgen.

Die ERH besitzt 50% der EPZ, der Betreiberin des Kernkraftwerks Borssele (482 MW, PWR). Die anderen 50% gehören dem niederländischen Energiekonzern Delta, der bereits am 25. Juni 2009 eine Startnotiz für ein neues Kernkraftwerk in Borssele eingereicht hatte. Die ERH wies in ihrer Medienmitteilung darauf hin, dass ihre Startnotiz völlig unabhängig von derjenigen der Delta sei.

Die Delta ihrerseits hat in einer kurzen Notiz gleichentags mitgeteilt, dass sie vom Vorhaben der ERH Kenntnis genommen habe. «Die Initiative der ERH bestätigt, dass Borssele ein guter Standort für einen Kernkraftwerksneubau darstellt», erklärte sie.

Die Bauvorbereitungen der Delta schreiten indessen voran. Laut eigenen Angaben hat sie mittlerweile eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Angriff genommen und ist auch mit potenziellen Partnern im Gespräch.

Quelle

M.A. nach ERH und Delta, Medienmitteilungen, 7. September 2010

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