Niederlande: Christdemokraten beleben Nukleardebatte
Zwei führende Vertreter der niederländischen Christdemokratischen Partei haben sich ausdrücklich für das Offenhalten der Option Kernenergie ausgesprochen.
Bisher hatte sich diese Partei, die gegenwärtig mit Jan Peter Balkenendeden Ministerpräsidenten stellt, aus der Nukleardebatte herausgehalten. In einer Rede am 14. Februar 2005 hat der christdemokratische Aussenminister Bernard Bot erklärt, dass die für 2013 vorgesehene Ausserbetriebnahme des einzigen niederländischen Kernkraftwerks Borssele dem Land nichts bringe ausser einer zunehmenden Auslandsabhängigkeit in der Energieversorgung. Wind- und Sonnenenergie könnten in den Niederlanden die Kernenergie nicht ersetzen.
Einen Tag später stellte Umwelt-Staatssekretär Pieter van Geel die Frage, ob es angesichts der Klimaproblematik wirklich Sinn mache, Borssele vorzeitig stillzulegen. Die damit verbundenen Kosten von Hunderten von Millionen Euro sollten besser in die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien investiert werden. Mit seiner Äusserung will van Geel die Nukleardebatte in den Niederlanden neu beleben, nachdem er dies bisher vermieden hatte.
Quelle
M.S. nach NucNet, 16. Februar 2005