NGO-Whitepaper fordert Regierungen auf, «verlässliche Partner» für neue Reaktoren zu werden
In einem Whitepaper hat eine in den Niederlanden ansässige Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) die Regierungen dazu aufgefordert, zuverlässige Partner beim Bau neuer kommerzieller Kernkraftwerke zu werden, indem sie eine langfristige Vision entwerfen, die eine staatliche Garantie oder eine staatliche Beteiligung für Neubauten beinhaltet.
Anfang April veröffentlichte die e-Lise Foundation ein Whitepaper, in dem die NGO die Regierungen verschiedener Länder darauf hinweist, dass sie in der Vergangenheit unzuverlässig bei der Abwicklung von Entscheidungen bezüglich der Kernenergie gewesen seien. Das beträfe unter anderem Länder wie Deutschland und die Niederlande.
Das Paper skizziert 13 politische Entscheidungen, die die niederländische Regierung treffen kann, um den Bau neuer Kernkraftwerke zu fördern. Es fordert zudem neue Formen der staatlichen Finanzierung, um zinsgünstige Kredite zu gewährleisten, eine makroökonomische Kosten-Nutzen-Analyse des Neubaus von Kernkraftwerken und die Identifizierung vielversprechender Reaktordesigns. Kooperationen zwischen Regierung, anderen Ländern und Energieunternehmen würden die Kosten für neue Reaktoren durch Serienproduktion senken, heisst es in dem Papier.
Die e-Lise Foundation fordert in ihrem Whitepaper auch das Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik, das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und die Behörde für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz auf, mit Energieunternehmen und potenziellen Reaktorpartnern zusammenzuarbeiten, um die Kosten so weit wie möglich zu senken.
In dem Papier heisst es ausserdem, dass Investoren zögerten, in grosse Energieanlagen wie neue Kernkraftwerke zu investieren, die eine langfristige Verpflichtung auch seitens der Regierung erfordern. Dies sei grösstenteils auf die Änderungen der Energiepolitik der Regierung und die Ungewissheit, ob die Projekte weitergeführt werden dürfen, zurückzuführen.
Quelle
A.D. nach e-Lise Foundation, Whitepaper, 14. April 2021