Neuer japanischer Regierungschef ist Kernenergiebefürworter
Das japanische Parlament hat am 4. Oktober 2021 den Präsidenten der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) und früherer Aussenminister, Fumio Kishida, zum neuen Ministerpräsidenten des Landes gewählt. Er gilt als kernenergiefreundlich eingestellt.
Kishida erhielt 311 Stimmen im Unterhaus und 141 im Oberhaus, während Yukio Edano, Vorsitzender der grössten Oppositionspartei, der Anti-Atomkraft-Partei Constitutional Democratic Party, bei der im Fernsehen übertragenen Wahl 124 bzw. 65 Stimmen erhielt.
Während des Wahlkampfs hatte Kishida betont, dass Japans Strategie für saubere Energie müsse ausgewogen sein mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Kohlenstoffrückführung und Kernenergie. Nur so seien angesichts der Digitalisierung und des steigenden Stromverbrauchs sowohl eine stabile Energieversorgung als auch Kostenwettbewerbsfähigkeit gewährleistet.
Gegenüber einer LDP-Gruppierung, die einen Ersatz für die Kernkraftwerke fordert, erklärte Kishida damals, es sei wichtig, die Kerntechnologie mit Blick auf die Zukunft zu entwickeln. Es wäre schwierig, Kohlenstoffneutralität nur mit erneuerbaren Energien zu erreichen. Er bekräftigte zudem seine Haltung, die Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerkseinheiten zu unterstützen, wobei er der Sicherheit Vorrang einräumt. Er erwägt ausserdem, ältere Einheiten durch kleine, modulare Reaktoren zu ersetzen.
Nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi am 11. März 2011 mussten alle 48 kommerziell genutzten Kernkraftwerkseinheiten in Japan abgeschaltet werden, bis sie nachweisen konnten, dass sie die strengeren Anforderungen erfüllen. Zehn davon sind heute wieder in Betrieb und 21 wurden inzwischen stillgelegt.
Quelle
M.A. nach Argus Blog, 29. September 2021