Neuer Iter-Zeitplan: Beginn der ersten Betriebsphase im Jahr 2035

Für die Inbetriebnahme des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) im französischen Cadarache gibt es einen neuen Projekt- und Zeitplan. Der erste Betrieb der Kernfusionsanlage mit Deuterium-Deuterium-Fusion ist im Jahr 2035 geplant, gefolgt von einem Betrieb mit voller magnetischer Energie und Plasmastrom.

1. Juli 2024
Iter-Baustelle in Cadarache
Das internationale Fusionsprojekt Iter im französischen Cadarache ist derzeit noch eine gigantische Baustelle.
Quelle: Iter Organization

Der Versuchs-Kernfusionsreaktor Iter (International Thermonuclear Experimental Reactor) ist seit 2010 beim südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache in Bau. Im Projekt, an dem zahlreiche Nationen mitwirken, wurden im November 2022 Probleme an Komponenten festgestellt. Zum einen gab es Spannungsrisskorrosion an den geschweissten Kühlrohren der Hitzeschildplatten und zum anderen Abweichungen von Nennmassen an drei Vakumgefässsektoren, welche dereinst das Plasma einschliessen. Dies bedingte einen Ersatz der Kühlrohre und Nacharbeiten an den Abschlüssen der Gefässsektoren, was die Montage verzögert. Zusammen mit Verzögerungen aufgrund der Covid-19-Pandemie, war der ursprüngliche Zeitplan des ersten Plasmas 2025 und eines Deuterium-Tritium-Betriebs 2035 nicht mehr zu halten.

Daher legte am 20. Juni 2024 «die Iter-Organisation mit Unterstützung der nationalen Agenturen dem Iter-Rat einen Vorschlag für eine Aktualisierung der Projektgrundlage zur Prüfung vor». Die Einzelheiten dieses neuen Projekt- und Zeitplans wird der Iter-Generaldirektor Anfang Juli erläutern. In einer «wissenschaftlich und technisch fundierten ersten Betriebsphase ist 2035 die erste Deuterium-Deuterium-Fusion vorgesehen, gefolgt vom Betrieb mit voller magnetischer Energie und Plasmastrom». Dies ebne dann den Übergang zur Deuterium-Tritium-Phase mit voller Fusionsleistung. Um Zeit einzusparen, sollen verschiedene Montagephasen miteinander kombiniert und die einzelnen Komponenten vor der Montage intensiver geprüft werden, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.

Quelle

B.G. nach Iter, Medienmitteilungen, 21. November 2022, 15. Januar 2024, 19. Juni 2024

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