Mühleberg-2: Bevölkerung wird über mögliche Standorte informiert

Die BKW FMB Energie AG will das Kernkraftwerk Mühleberg-2 entweder in Mühleberg neben dem bestehenden Kernkraftwerk oder in der Runtigenau in Radelfingen – der nördlichen Nachbargemeinde des jetzigen Standortes – bauen. Sie informierte die Einwohner beider Gemeinden anlässlich von Informationsveranstaltungen Anfang März 2008 über ihr Vorhaben.

13. März 2008

Am 5. und 6. März 2008 fanden in Mühleberg und Radelfingen laut Medienberichten Informationsveranstaltungen zum Ersatzbau des Kernkraftwerks Mühleberg statt. Die Bevölkerung beider Gemeinden werde von Vertretern der BKW über «die Vorbereitung für die Projektierung und Realisierung eines neuen Kernkraftwerks in der Nähe der bisherigen Anlage» orientiert, hiess es im Einladungsschreiben.

In Radelfingen oder Mühleberg?

Die BKW sei momentan in der Vorbereitung eines Rahmenbewilligungsgesuchs, erläuterte Hans-Rudolph Thöni, Energiewirtschaftsexperte der BKW, der Bevölkerung von Mühleberg. Teil dieses Prozesses sei eine Studie, die die technische Machbarkeit eines Neubaus bestätigt habe. Mögliche Standorte seien die Runtigenau auf dem Gemeindegebiet von Radelfingen und Niederruntigen auf dem Gemeindegebiet von Mühleberg. Die BKW will sich, gemäss Medienberichten, noch dieses Jahr für den Standort entscheiden.

Neues Werk mit Kühlturm

Das neue Werk soll eine Leistung von 1600 MW haben und spätestens im Jahr 2030 den Betrieb aufnehmen. Klar ist laut den Ausführungen der BKW auch, dass das neue Kernkraftwerk keine Flusskühlung mehr haben wird. Zur Diskussion stehe ein Naturzugkühlturm, der rund 140 m hoch wäre, oder ein Hybrid-Kühlsystem. Dieses wäre nur 50-60 m hoch, jedoch weniger effizient, führte Thöni an der Veranstaltung aus.

Gemeindebehörden befürworten neues Kernkraftwerk

Der Gemeinderat von Mühleberg stellt sich laut Berichterstattung hinter das neue BKW-Projekt. Die BKW sei in Mühleberg der wichtigste Arbeitgeber und grösste Steuerzahler, betont der Mühleberger Gemeinderatspräsident Kurt Herren (SVP). Die BKW bezahle pro Jahr rund CHF 1,5 Mio. Steuern. Auch die Mehrheit der Bevölkerung von Mühleberg steht nach Medienberichten hinter dem neuen Kernkraftwerk.

In Radelfingen ist die Informationsveranstaltung gemäss Gemeindepräsident Daniel Mauerhofer (SVP) auch grundsätzlich «ruhig und gesittet» verlaufen. Er habe aber mehr Kritik an den Plänen gespürt als am Abend zuvor in Mühleberg, berichtete er den Medien. Mauerhofer hofft, dass die BKW die Anlage in seiner Gemeinde baut: «Die Steuerzahler würden vom Bau eines Kernkraftwerks in Radelfingen profitieren.»

Quelle

D. S. nach Berner Zeitung und Der Bund, Berichterstattung, 7. und 8. März 2008

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