MIT-Bericht: Zukunft der Kernenergie

Eine neue Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat untersucht, wie wichtig es ist, die Kernenergieoption aufrecht zu erhalten, um mitzuhelfen weltweit die Kohlendioxidemissionen zu senken und um die Zuverlässigkeit der Elektrizitätsversorgung zu gewährleisten.

31. Juli 2003

Die Studie wurde durch ein neunköpfiges Team erarbeitet, welches sich aus Professoren vom MIT und von der Harvard University, beide in Cambridge, rekrutierte. Präsidiert wurde das Studienteam von Ernest Moniz. Gemäss Moniz wurde die Studie in der Überzeugung unternommen, dass die Kernenergie eine wichtige Option für die USA und die Welt sei, um den zukünftigen Energiebedarf ohne Emissionen von Kohlendioxid und andern atmosphärischen Schadstoffen decken zu können.
Die Studie stellt fest, dass die Kernenergie einer Stagnation bzw. einem Rückgang entgegen gehe. Genau wegen ihrer Eigenschaft als kohlendioxidfreie Stromquelle müsse man sie aber erhalten.
Schlüsselthemen, welche langfristig die Expansion der Kernenergie beschränken könnten, sind die verhältnismässig hohen Kosten, die von der Bevölkerung empfundenen Probleme bei Sicherheit, Umwelt und Gesundheit, das Risiko der Proliferation von nuklearem Waffenmaterial, insbesondere bei der Wiederaufarbeitung, sowie das langfristige Management von radioaktiven Abfällen. Ausserdem sei die öffentliche Akzeptanz der kritische Faktor für die zukünftige Expansion der Kernenergie.
Nach Moniz steht im groben Vergleich die fossile Stromproduktion wirtschaftlich günstiger da als die nukleare. Die Studie zeige aber, dass es viele Möglichkeiten gäbe, die Kosten der Kernenergie zu senken und in einiger Zeit könnte der Einbezug der gesellschaftlichen und umweltbezogenen Kosten der Kohlendioxid-Emissionen die Wettbewerbsfähigkeit der Kernenergie dramatisch verbessern.
Die Studie macht eine Reihe von Empfehlungen zu Händen des US Department of Energy (DOE). So sollen die nuklearen Forschungsanstrengungen mit Konzentration auf den "Ein-Weg-Kernbrennstoffkreislauf" umgestaltet werden, es soll eine Erhebung über die globalen Uranreserven vorgenommen werden, und die Entwicklung von fortgeschrittenen Kernbrennstoffzyklen und von fortgeschrittenen Reaktoren sollen bis zum Abschluss einer nuklearen Systemanalyse eingefroren werden.
Die Studie schlägt auch vor, dass das DOE ein nukleares Systemmodellierungsprojekt startet, und die nötigen Grundlagen erarbeitet, um alle Kernbrennstoffzyklen im Hinblick auf Kosten, Sicherheit, Abfallmanagement und Proliferationsresistenz zu bewerten.

Quelle

H.K. nach MIT-Bericht "The future of nuclear power", 2003, http:// web.mit.edu/nuclearpower

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